Konsumentenzentrierte Konzepte bieten Weiterentwicklungs-Potenzial

Der Umbau von Milliardenmärkten verlangt in Zukunft eine intelligente Transformation. Unternehmen müssten sich mit ihren Konzepten mehr auf Konsumenten zu bewegen, die immer mehr als Individuen entscheiden würden. So lautete das Credo des 37. Deutschen Marketing-Tages in Berlin.

„In einer Krise verschwinden Geschäftsmodelle, wenn sie nicht konkurrenzfähig sind“, erklärte etwa Peter Würtenberger, Chief Marketing Officer bei der Axel Springer AG. Wenn Unternehmer Nutzer aufrufen würden, Werbung für die eigene Marke zu entwerfen, könnten sie auf ganz direktem Wege erfahren, was Kunden unter der Marke verstehen. Über die Plattform des crossmedialen Kampagnenprodukts „Volksaktion“ hätten Springer-Partner beispielsweise bereits mehr als 10 Millionen Produkte verkauft. Zudem empfahl Berthold Figgen, Director Corporate Marketing bei Procter & Gamble, sieben Erfolgskonzepte. Diese beinhalteten auf Kurs zu bleiben, Innovationen zu forcieren, ruhig und effizient zu investieren, Vertrauen und Sicherheit bei Verbrauchern zu schaffen, den Wert der eigenen Produkte zu betonen, Kooperationen mit Partnern in der Wertschöpfungskette zu nutzen sowie sich um Mitarbeiter zu kümmern.

Darüber hinaus könnten Online-Bewegtbilder den Marken-Trichter nachhaltig unterstützen sowie die Markenbekanntheit, die Kaufabsichten und die Weiterempfehlungsbereitschaft steigern. Das berichtete Dr. Ralf Strauß, Leiter Produktmanagement CRM Marketing der SAP Deutschland AG, unter Bezugnahme auf eine Analyse von mehr als 300 weltweit bekannten Onlinefilmen. Als bestes Beispiel für Online-Bewegtbild-Kommunikation nannte er ein virales Filmformat, das Wasserproduzent Evian als Teaser ins Internet gestellt hätte. Darin seien skatende Babys zu sehen, die das Motto „Live Young“ verkörperten, wodurch der Hersteller binnen kurzer Zeit 50 Millionen Klicks generieren konnte. Für einen Erfolg wie diesen sei zum einen die Zielgerichtetheit entscheidend, aber auch die Möglichkeit, dass Nutzer befähigt werden, diesen Film weiter zu verschicken.

Den Höhepunkt der Veranstaltung bildete die Verleihung des Deutschen Marketing-Preises 2009 für Spitzenleistungen im Marketing für die Marke Schwarzkopf an das Unternehmen Henkel. Einen Erfolgsfaktor bilde für den Klebstoffhersteller wie Waschmittelproduzenten die Innovationskultur der „Innovation Lounge“. „Bei der Trenddatenbank steht es jedem unserer Mitarbeiter offen, Vorschläge einzureichen, die anschließend von Topmanagern bewertet und zu größeren Themen gebündelt werden“, erklärt Tina Müller, Corporate Senior Vice President und verantwortlich für das weltweite Haar-, Gesichts- und Mundpflegegeschäft. Um stärkeren Zugang zu Konsumenten zu finden, würden Round Tables, Hausbesuche sowie Hotlinechecks für das Unternehmen zunehmend wichtiger.

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