Konsumenten in gebremster Kauflaune

Steigende Inflationsangst drückt im Herbst dieses Jahres auf die Konsumstimmung. Sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung mussten im Oktober dieses Jahres Einbußen hinnehmen. Das Konsumklima prognostiziert nach revidiert 6,7 Punkten im Oktober für November einen Wert von 4,9 Punkten.

Wie die GfK berichtet, beeinflussen vor allem die im Spätsommer plötzlich einsetzende Angst vor Inflationen als Reaktion auf die zum Teil drastischen Preiserhöhungen bei bestimmten Lebensmitteln sowie die hohen Energiepreise die Kauflaune der Konsumenten. Eine zurückhaltende Einkommenserwartung und Konsumneigung seien die Folge. Der starke Euro und zunehmend kritische Stimmen hinsichtlich der weiteren konjunkturellen Entwicklung im Hinblick auf die Hypothekenkrise in den USA verpassten der Konjunkturerwartung in Deutschland einen Dämpfer.

Die Konjunkturerwartung der Deutschen nahm im Oktober einen leichten Rückgang hin. Der Indikator verliert 1,6 Zähler und liegt aktuell bei 39,1 Punkten. Ein Plus von 32,2 Punkten gegenüber dem Vorjahresmonat zeigt allerdings, dass das Niveau der Konjunkturstimmung nach wie vor sehr hoch ist. „Eine im Moment leicht rückläufige Entwicklung auf einem vergleichsweise hohen Niveau deutet darauf hin, dass die Verbraucher auch künftig eine gute wirtschaftliche Entwicklung erwarten. Allerdings wird diese nach ihrer Einschätzung etwas an Schwung verlieren“, heißt es in dem Bericht. Damit stünden die Konsumenten im Einklang mit den Prognosen der Wirtschaftsexperten. Dem kürzlich von führenden Wirtschaftsforschungsinstituten veröffentlichten Herbstgutachten zufolge soll sich der Aufschwung, wenn auch in etwas vermindertem Tempo, im kommenden Jahr fortsetzen.

Die Einkommenserwartung der Konsumenten ist im Oktober noch einmal etwas zurückgegangen. Nach Verlusten von 3 Zählern zeigt der Indikator nun minus 0,7 Punkte. Damit befindet sich die Einkommensstimmung geringfügig unter dem Vorjahreswert sowie im Bereich des Mittelwerts, der etwa bei 0 Punkten liegt. „Die zuletzt stark gestiegenen Inflationserwartungen sind ein wesentlicher Grund dafür, dass die Einkommensentwicklung derzeit wieder nüchterner gesehen wird. Durch steigende Preise beziehungsweise Ankündigungen weiterer Preiserhöhungen sehen die Verbraucher die Kaufkraft ihrer verfügbaren Einkommen gefährdet und äußern sich entsprechend weniger optimistisch“, kommentieren die Experten.

Steigende Preise greifen nun offenbar auch zunehmend auf die Konsum- und Anschaffungsneigung der Bundesbürger über. Nachdem bereits im September ein deutlicher Rückgang gemessen wurde, musste der Indikator in diesem Monat nochmals Verluste hinnehmen. Mit einem Minus von 10,5 Zählern im Oktober sind diese noch ausgeprägter als im Vormonat. Aktuell weist der Indikator einen Wert von minus 12,9 Punkten auf. Vor dem Hintergrund einer rückläufigen Einkommenserwartung und Anschaffungsneigung in Verbindung mit einer steigenden Sparneigung muss das Konsumklima Einbußen hinnehmen. Der Indikator prognostiziert nach revidiert 6,7 Punkten im Oktober für November einen Wert von 4,9 Punkten.

Die Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie „GfK-Konsumklima MAXX“ und basieren auf monatlich rund 2 000 Verbraucherinterviews, die die GfK im Auftrag der EU-Kommission durchführt.

www.gfk.com

GfK-Konsumklimastudie für September 2007

GfK-Konsumklimastudie für August 2007

GfK-Konsumklimastudie für Juli 2007

GfK-Konsumklimastudie für Juni 2007

GfK-Konsumklimastudie für Mai 2007

GfK-Konsumklimastudie für April 2007

GfK-Konsumklimastudie für März 2007

GfK-Konsumklimastudie für Februar 2007