Kaufbereitschaft sinkt bei steigender Nutzung

Der Medienkonsum ist zuletzt weiter angestiegen. Verbraucher haben aber weniger Geld dafür ausgegeben als noch vor einem halben Jahr. Wie die Beratungsgesellschaft KPMG UK aufzeigt, haben Konsumenten besonders bei klassischen Medien wie Zeitungen oder Zeitschriften gespart, aber mehr Zeit mit deren Nutzung verbracht. Bei digitalen Medien war ebenfalls ein Rückgang zu verzeichnen. Bezahlmodelle seien hier jedoch ohnehin weniger stark verbreitet.

Die traditionelle Medienindustrie stehe auch bei ihren Kunden vor großen Herausforderungen. Einnahmenseitig setze ihr zudem die anhaltende Werbeflaute weiter zu. So rechnen einige Verlagshäuser nach dem Einbruch 2009 auch im laufenden Jahr mit rückläufigen Erlösen.

Mehr als ein Fünftel der Zeitungsleser hätten im Vormonat nichts für klassische Medien bezahlt – nach 15 Prozent vor sechs Monaten. Bei Printmagazinen sei die Situation mit einem Anstieg um sieben auf 19 Prozent ähnlich. Im Durchschnitt hätten britische Verbraucher noch im September des Vorjahres 9,19 Pfund (rund 10,50 Euro) für klassische Medien ausgegeben. Innerhalb von nur sechs Monaten ist der Wert jedoch auf 7,46 Pfund (8,52 Euro) geschrumpft.

Demgegenüber sei die durchschnittliche monatliche Nutzungsdauer traditioneller Medien von elf Stunden und 40 Minuten um mehr als eine halbe Stunde gestiegen. Ein noch deutlicheres Plus verzeichneten Online-Portale von sechs Stunden und 14 Minuten auf sieben Stunden und 28 Minuten. Die Verbraucher hätten im Internet mit 0,98 Pfund um knapp ein Pfund weniger für Medien ausgegeben als vor einem halben Jahr.

Wenig überraschend sei, dass soziale Netzwerke und Blogs bei Internet-Usern die Nase vorn hätten. Besonders deutlich sei ihr Anteil bei älteren Nutzern gestiegen. 16- bis 24-Jährige sind KPMG zufolge aber eher bereit, für Medien im Web Geld zu bezahlen. Eine hohe Zahlungsbereitschaft bestehe besonders für Musik und Filme im Netz. pte

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