Kaufbereitschaft der Bundesbürger steigt wieder

Monatlich analysiert die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) das Konsumklima in Deutschland. Nach einer kleinen Abschwächung in den letzten Monaten legt die Stimmung der Verbraucher im Juni dieses Jahres wieder zu. Die ungebrochene Dynamik der deutschen Wirtschaft sowie die weitere Belebung auf dem Arbeitsmarkt haben die Konjunkturaussichten moderat und die Einkommenserwartungen der Bundesbürger stark ansteigen lassen. Auch die Neigung zu Anschaffungen ist ausgeprägter als in den letzten Monaten. Der Konsumklima-Indikator der GfK prognostiziert für Juli einen Wert von 5,7 Punkten, für Juni lag die Prognose bei revidiert 5,6 Punkten.

Die GfK-Marktforscher betonen, dass die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt und das gute Wirtschaftswachstum wieder die Oberhand über die „Störfaktoren“ Fukushima sowie die Situation im Nahen Osten und Griechenland gewinnen. Nachdem die Konjunkturerwartung in den vergangenen Monaten viermal in Folge zurückgegangen sei, lege sie im Juni dieses Jahres um 4,2 Punkte auf 50,3 Zähler zu. Damit reagierten die Bundesbürger positiv auf die zuletzt veröffentlichten Zahlen zur Konjunkturentwicklung in Deutschland. Experten gingen inzwischen von einem Zuwachs des realen Bruttoinlandsproduktes (BIP) 2011 von mehr als drei Prozent aus – die deutsche Wirtschaft werde sich in diesem Jahr ähnlich dynamisch entwickeln wird wie im vergangenen Jahr, als sie um 3,6 Prozent zulegte.

Die guten gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen überlagern der Studie zufolge mögliche Risiken, die aus einer Verschärfung der gegenwärtigen Schuldenkrise sowie einem weiteren drohenden Anstieg der Energiepreise entstehen könnten. Den größten Sprung nach oben mache in diesem Monat die Einkommenserwartung. Nach einem Plus von 18,7 Zählern weise der Indikator aktuell 44,6 Punkte auf. Folglich würden die Verluste kompensiert, die die Einkommenserwartung im Verlaufe dieses Jahres bis Mai zu verzeichnen hatte. Vor allem die anhaltend positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt sorge dafür, dass mehr Verbraucher eine Verbesserung ihrer finanziellen Lage erwarten. Zum einen könnten die gesamten Löhne und Gehälter durch die steigende Anzahl von Erwerbstätigen zunehmen. Zum anderen stärke eine sinkende Arbeitslosigkeit die Verhandlungsposition der Arbeitnehmer im Hinblick auf höhere Zuwächse bei den Arbeitseinkommen. Bereits im ersten Quartal seien die Reallöhne laut Statistischem Bundesamt um durchschnittlich zwei Prozent gestiegen.

Gestützt wird diese überaus positive Entwicklung laut GfK durch die Tatsache, dass sich der Preisdruck auf die Konsumenten zuletzt nicht mehr verstärkt hat. Die Preiserwartungen der Verbraucher hätten im Juni kaum noch zugenommen, und nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sei die Inflation im Mai leicht auf 2,3 Prozent gesunken (April: 2,4 Prozent). Ebenfalls wieder zugelegt habe die Anschaffungsneigung. Mit einem Plus von 3,6 Punkten werde das Minus aus dem Mai in Höhe von 2,7 Punkten kompensiert. Aktuell weise der Indikator einen Wert von 35,1 Zählern auf. Gerade bei größeren Anschaffungen spiele die Planungssicherheit der Konsumenten eine wichtige Rolle, und diese werde durch die positiven Konjunktur- und überaus erfreulichen Arbeitsmarktzahlen gestärkt. Dem Statistischen Bundesamtes zufolge seien die realen privaten Konsumausgaben im ersten Quartal dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr um 1,9 Prozent gestiegen.

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