JvM-Vorstand Strerath zu Gerüchten: „Wir planen keine separate Agentur. Nicht für Opel und auch keinen anderen Kunden“

Die Hamburger Agenturgruppe Jung von Matt steht offenbar kurz davor, den millionenschweren Etat der Rüsselsheimer Autobauers Opel zu gewinnen. Dazu hat sie zwei ehemalige BBDO-Manager an Bord geholt. Sollte die Kreativschmiede den Opel-Deal machen, wird sie laut JvM-Vorstand Thomas Strerath hierfür entgegen anderslautender Gerüchte keine eigene Einheit oder Agentur in Berlin gründen. Damit würde sie nicht dem Vorbild von Mercedes Benz folgen.
JvM-Vorstand Strerath und der Opel-Etat: Wann schlägt der Blitz ein?

Es ist seit Tagen das Gespräch in der Werbebranche. Die Hamburger Agenturgruppe Jung von Matt steht offenbar kurz davor, den Etat des Rüsselsheimer Autoherstellers Opel zu gewinnen. Jetzt verdichten sich die Anzeichen, dass den Norddeutschen der Coup gelungen ist. Denn Jung von Matt hat zwei hochkarätige Kreative an Bord geholt: Jan Harbeck und David Mously. Sie hatten zeitweise die Berliner Niederlassung von BBDO geführt. Die beiden Manager sollen nach MEEDIA-Infomationen genau für den Etat arbeiten, wenn der Autobauer endgültig das Okay gibt. Der JvM-Vorstand bestätigt inzwischen gegenüber MEEDIA, dass Harbeck und Mously für die Kreativschmiede aktiv werden. Sie werden aber nicht für den Opel-Etat arbeiten, falls Jung von Matt den Kunden an Land ziehen sollte.

Organisatorisch wolle man für Opel keine Einheit ins Leben rufen

Gestern jedoch hatte JvM-Vorstand Thomas Strerath gegenüber MEEDIA noch schriftlich dementiert, Harbeck und Mously überhaupt verpflichtet zu haben. Heute bestätigt er allerdings die beiden wichtigen Personalien auf Horizont.net. Dass der JvM-Vorstand gestern den Zugang der beiden früheren BBDO-Manager verneinte, liegt möglicherweise daran, dass zu der Anfrage auch die Frage gehörte, ob die Hamburger Kreativgruppe eine eigene Agentur in Berlin aufbaut. Denn seit Wochen überstürzen sich die Spekulationen, der Agentur-Mitgründer Jean-Remy von Matt wolle hierfür in der Bundeshauptstadt extra eine rechtliche Einheit aufbauen, um bestehende Auto-Kunden BMW, Kia und MAN nicht vor den Kopf zu stoßen.

Doch JvM-Vorstand Strerath weist diese Spekulationen ebenfalls zurück: „Wir planen keine separate Agentur. Nicht für Opel und auch keinen anderen Kunden“, erklärt der ehemalige CEO von Ogilvy Deutschland. Auch organisatorisch wolle man für Opel keine Einheit ins Leben rufen, falls die Kreativschmiede den Etat der Rüsselsheimer gewinnen sollte. „Für Opel würde es definitiv keine eigene Einheit geben. Egal wie man es juristisch betrachtet“, ergänzt Strerath.

Hat die Kreativschmiede den Opel-Etat längst gewonnen?

Damit würden Opel und Jung von Matt nicht dem Vorbild des Stuttgarter Autobauers Mercedes Benz folgen. Die beiden Starwerber André Kemper und Tonio Kröger hatten extra auf Wunsch des Autobauers eine eigene Kreativagentur ins Leben gerufen, die sich aus den beiden Namen der Werber zusammensetzt: „Antoni“. Monatelang hatten sich im Vorfeld der Unternehmensgründung die beiden Werber hierzu in Schweigen gehüllt. Am Ende hatten sie via „FAZ“ Name und operative Führungskräfte der neuen Firma in die Öffentlichkeit posaunt.

Dies könnte jetzt auch bei Jung von Matt der Fall sein. Denn die Kreativschmiede soll den Opel-Etat längst gewonnen haben, heißt es in Branchenkreisen. Die Verantwortlichen hüllen sich lediglich in Schweigen, um den besten Zeitpunkt für eine Veröffentlichung abzuwarten. Der JvM-Vorstand Strerath will davon nichts wissen: „Von Opel gibt es keine uns bekannte Entscheidung“, so der Ex-Ogilvy-Manager. Auch Opel sagt nichts.