Jugend: Unternehmerbild überrascht

Jugendliche haben ein überraschend positives Unternehmerbild, berichtet die Bertelsmann Stiftung. Bei einer repräsentativen Studie der Einrichtung äußerten 75 Prozent der Befragten im Alter zwischen 15 und 20 Jahren, sie hätten eine "eher gute" Meinung über Un­ternehmer; 12 Prozent sogar eine "sehr gute".

Lediglich 13 Prozent haben eine schlechte Meinung über das Unternehmertum. Damit hätten die die Jugendlichen sogar ein positiveres Unternehmerbild als ihre Lehrer, erklärt Die Stiftung. In der von TNS-Infratest durchgeführten Studie hatten sechs Prozent dieser Gruppe eine „sehr gute“, 69 Prozent eine „eher gute“ und 25 Prozent eine „schlechte“ Meinung über Unternehmer.

Wie es in dem Bericht heißt, wird das Unternehmerbild der Jugendlichen vom persönlichen Kontakt mit Unternehmern (55 Prozent) und Erfahrungen beim Jobben (47) positiv geprägt. Eltern (44), die Lehrer (44) sowie Freunde und Bekannte (35) spielten eine deutlich größere Rolle als professionelle Berufsberater (31). „Gerade im privaten Umfeld und in der Schule werden die Weichen für ein positives Unter­nehmerbild gestellt“, erklärt Projektmanager Dr. Björn Hekman von der Bertelsmann Stiftung.

Drei Viertel der Jugendlichen im Schulalter seien in Deutschland prinzipiell bereit, sich später einmal selbstständig zu machen und ein eigenes Unternehmen zu gründen. 15 Prozent der Befragten zögen dies sogar „bestimmt“ in Erwägung, weitere 61 Prozent „eventuell“. Dabei neigten junge Männer deutlich mehr zur Selbstständigkeit als junge Frauen. Bei der Einschätzung des eigenen wirtschaftlichen Wissens falle das Urteil der Jugendlichen eher kritisch aus.

Nur acht Prozent schätzten ihr wirtschaftliches Wissen als „gut“ ein, 50 Prozent als „einigermaßen“. 42 Prozent schrieben sich nur „wenig“ beziehungsweise „gar kein“ wirtschaftliches Wissen zu. Als Gegenpol zu der vergleichsweise niedrigen Selbsteinschätzung der Kenntnisse über wirt­schaftliche Fragestellungen gebe es ein hohes Interesse Jugendlicher daran, mehr über wirtschaftli­che Vorgänge zu erfahren. Die Studie zeigt: 67 Prozent sind an mehr wirtschaftlichem Wissen interessiert. Auch zwei Drittel der befragten Lehrer sind der Meinung, wirtschaftliche Fragen sollten vermehrt im Schulunterricht vorkommen.

Fragt man Jugendliche danach, welche Unternehmen sie bewundern, stehen Konzerne wie Micro­soft, Siemens, BMW und Daimler ganz hoch im Kurs. Auch VW, Google, Porsche, Deutsche Tele­kom und Adidas finden hohe Anerkennung. Die Liste der bewunderten Unterneh­mer wird mit deutlichem Abstand von Bill Gates angeführt. Danach verweisen Jugendliche bei die­ser offen gestellten Frage auf Unternehmer aus ihrem privaten Bekanntenkreis oder aus ihrem familiären Umfeld.

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