Internetsurfer geizen trotz Belohnung mit Daten

Selbst wenn Internetsurfern - oder shoppern eine Belohnung in Aussicht gestellt wird, geben sie ihre Daten nicht weiter. Zu groß ist das Misstrauen, so das Ergebnis einer Studie an der University of Florida. Die Ergebnisse wurden in der jährlich erscheinenden Fachzeitschrift "2002 Advances in Consumer Research" veröffentlicht.

Forscher unter der Leitung von Barton Weitz, Professor für Wirtschaftswissenschaften und Leiter des David F. Miller Centers for Retailing Education and Research, präsentierten 114 Studenten eine Anzahl von Webseiten, die ihre persönlichen Daten verlangten. Einige boten Belohnungen an, andere nicht. Einige Webseiten stammten von bekannten Unternehmen, andere wiederum präsentierten unbekannte Firmen. Manche Seiten gaben ausführlich an, wofür die Daten genutzt und dass sie nicht an Dritte weitergeben würden. Andere machten entweder gar keine Angaben oder beschränkten sich auf eine kurze Formel, die Daten nicht weiterzugeben.

Die Ergebnisse waren eindeutig. Nur 43 Prozent der Probanden waren zur Weitergabe der Daten bereit, wenn die Firma die Politik vertrat, die Daten nicht weiterzugeben. Bei einer Belohnung waren allerdings nur zwölf Prozent der Internetsurfer bereit, ihre Daten preiszugeben. Die Versuchspersonen übermittelten darüber hinaus bekannten Unternehmen mehr Informationen als Unternehmen, von denen sie zuvor noch nicht gehört hatten.

Weitz glaubt, dass Belohnungen dazu führen, dass sich Menschen unwohl fühlen, weil sie nicht wüssten, wie ihre Information verwertet werden. „Die meisten Menschen denken, dass eine Belohnung mitunter negative Konsequenzen hat“, so der Wirtschaftswissenschaftler. Die Studienergebnisse beweisen die große Bedeutung über den vertraulichen Umgang mit persönlichen Daten im Online-Bereich, erklärt Mary Culnan vom Bentley College in Waltham/Massachusetts. (pte.at)

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