Internet Explorer und Firefox verlieren Nutzer an Safari und Chrome

Ihre Webstatistik für das zweite Quartal 2012 legt die Webtrekk GmbH vor. Zentrale Ergebnisse: Während Webzugriffe mit dem iPhone abnehmen, legt das Betriebssystem Android zu, und der Marktanteil von Windows Phone 7 bleibt gering. Bei den Browsern verlieren Microsofts Internet Explorer sowie Firefox leicht, dagegen haben Safari und Google Chrome Anwender hinzugewonnen. Und: 43 Prozent aller Webzugriffe erfolgen mittlerweile mit Windows 7.
CeBIT12_Microsoft WindowsPhone

Bei den Angaben handelt es sich um Durchschnittswerte der von Webtrekk analysierten deutschen Kunden-Sites, bestehend aus stark frequentierten Premium-Angeboten aus den Bereichen E-Commerce, Finance und Publishing mit insgesamt weit über 100 Millionen Visitors pro Monat.

Mobile Geräte

Im Markt der mobilen Geräte steckt laut Webtrekk erhebliche Dynamik. Die aktuelle Studie verzeichnet 15,1 Prozent weniger Zugriffe auf das Internet mit Apple iPhones mit iOS 5 – also iPhone 3GS, 4 und 4S – als im Vorquartal. Der Marktanteil liegt dennoch bei starken 29,5 Prozent. Einen Teil des Verlustes fängt Apple mit dem iPad auf, das mit nun 36,5 Prozent mehr als acht Prozent gegenüber dem Vorquartal zulegen konnte. Die Verschiebung innerhalb der Apple-Familie dürfte am Retina-Display liegen: Gab es die gestochen scharfe Schrift bisher nur im iPhone 4 und 4S, ist sie mit dem neuen iPad nun auch im lesefreundlicheren Großformat zu haben. Geräte mit iOS 4 (hauptsächlich iPhone 3G) nehmen leicht um 1,8 Prozent ab und landen bei sechs Prozent Marktanteil. Der iPod verliert ebenfalls leicht. Insgesamt verlieren die Apple-Geräte 8,6 Prozent und landen bei weiterhin marktbeherrschenden 74,5 Prozent.

Gewinner der Entwicklung sind Android-Geräte, die ein Wachstum um 4,9 Prozent auf 13,9 Prozent verzeichnen. Als Gründe vermuten die Analysten Auswirkungen der neuen großformatigeren Smartphones und attraktivere Datentarife. Das Wachstum schlüsselt sich wie folgt auf: Geräte mit Android-Versionen vor 2.3 verzeichnen vier Prozent (plus 0,6 Prozent) Marktanteil, Geräte mit 2.3 bis 3.1 verzeichnen 7,8 Prozent (plus 2,2) und Geräte mit dem neuen Android 4.0 steigen mit 2,1 Prozent ein. Unter den weiteren mobilen Geräten ist einzig noch das HTC Desire mit 1,4 Prozent (plus 0,4) sichtbar. 10,2 Prozent restliche Marktanteile teilen sich alle anderen Geräte (plus 3,4 Prozent).

Mobile Betriebssysteme

Wie bei den Geräten sind unter den mobilen Betriebssystemen Apple iOS mit 74,5 Prozent (minus 8,2) und Android mit 19,8 Prozent (plus 5,2) führend. Mit weitem Abstand folgen alle weiteren mobilen Betriebssysteme. Windows Phone 7 legt mit 1,3 Prozent Marktanteil ein minimales Wachstum von 0,9 Prozent an den Tag. Symbian für Nokia verzeichnet 1,2 Prozent (plus 0,4), gefolgt von RIM für Blackberry mit einem Prozent (plus 0,41), Web OS für Palm mit 0,07 Prozent (plus 0,03) und Windows Mobile mit 0,03 Prozent (unverändert). „Trotz der langjährigen Versuche von Google, Apple anzugreifen, wächst Android auf dem deutschen Markt eher langsam. In Kürze kommt Windows Phone 8 als neuer Konkurrent hinzu – es wird spannend sein, wie sich der Markt der mobilen Betriebssysteme weiter entwickelt“, sagt Christian Sauer, Geschäftsführer von Webtrekk.

Desktop-Betriebssysteme

Microsoft Windows muss in diesem Quartal 1,9 Prozent Marktanteile abgeben, dominiert mit 83,7 Prozent aber weiterhin den Markt der Betriebssysteme. Innerhalb der Microsoft-Familie gewinnt nur Windows 7 und verzeichnet 42,9 Prozent Marktanteil (plus 2,3). Weniger User nutzen Windows XP mit 27,7 Prozent (minus 3,2) und Windows Vista mit 12,9 Prozent (minus ein Prozent). Mac OS X 10.6 ist mit fünf Prozent (minus 0,05) immer noch stärker verbreitet als Mac OS X 10.7 mit 4,3 Prozent (plus 0,8), obwohl der Umstieg mit Investitionskosten von weniger als 30 Euro recht preiswert ist. Insgesamt verzeichnet die OS X-Familie 11,2 Prozent Marktanteile, das ist ein kleiner Zuwachs von 0,7 Prozent. Linux gewinnt 0,3 Prozent und landet bei 2,4 Prozent gesamt. Alle anderen legen um 0,9 Prozent auf 2,7 Prozent zu.

Desktop-Browser

Die „großen“ Browser Internet Explorer (IE) und Firefox (FF) verlieren beide leicht, Nutzer hinzugewinnen können Safari und Chrome. Mit 35,1 Prozent (minus 1,8) führt Mozillas FF weiterhin vor Microsofts Browser IE, der 31,1 Prozent (minus 1,9) Marktanteile verzeichnet. FF-Browser bis Version 3 verlieren deutlich (4,4 Prozent – minus 1,6), ab Version 4 nur leicht (30,7 Prozent – minus 0,2). Innerhalb der IE-Browser verlieren die Versionen 7 und 8 (16,9 Prozent – minus 3,4), ebenso Version 6 (0,5 Prozent – minus 0,3). Einen leichten Anstieg verzeichnet hingegen IE 9 (13,7 Prozent – plus 1,7). Apples Safari gewinnt nach drastischen Verlusten im Vorquartal 1,6 Prozent hinzu und landet bei 16,9 Prozent. Google Chrome nimmt langsam zu und steigt um 0,9 auf 11,7 Prozent. Opera bleibt auf niedrigem Level nahezu stabil (1,3 Prozent – minus 0,05). Alle anderen Browser teilen sich einen restlichen geringen Marktanteil von 3,9 Prozent (plus 1,25).

Suchmaschinen und Cookies

Bei den Suchmaschinen kann Google leicht zulegen und bleibt mit 91,7 Prozent Anteil Marktführer. Die Wettbewerber rangieren in Deutschland weit abgeschlagen und erreichen zumeist nicht einmal die Einprozenthürde, darunter sind T-Online und Yahoo. Einzig Bing nimmt diese Hürde mit 1,9 Prozent Marktanteil. Die Akzeptanz von 3rd-Party-Cookies bei den deutschen Internetusern bleibt mit minus 1,1 Prozent im üblichen Schwankungsbereich und ist nach wie vor hoch: 88 Prozent akzeptieren sie, zwölf Prozent nicht.