Influencer-Marketing: Tipps für Unternehmen

Influencer Marketing gewinnt an Bedeutung. Dabei präsentieren digitale Multiplikatoren mit möglichst hoher Reichweite Produkte oder verbreiten Markenbotschaften. Philipp John, Gründer und COO der Influencer-Marketing-Plattform ReachHero, erklärt, worauf Unternehmen unbedingt achten sollten – und er hat einen Geheimtipp
Sie verdienen mit Product Placement ihr Geld und haben einen enormen Einfluss auf die junge Generation: Youtube-Stars

Worauf Unternehmen achten sollten

Entscheiden sich Marken dafür, mit Influencer-Marketing die üblichen Werbeformen zu verlassen und neue Kampagnenwege zu gehen, sollten sie einige grundlegende Fragen für sich beantworten, um herauszufinden, welcher Kanal und welcher Influencer am ehesten zur Kommunikationsstrategie passt:

I. Wen will ich erreichen?

Der erste Fragenkomplex, den sich Unternehmen stellen sollten, lautet: Für wen führen wir die Kampagne durch? Wen wollen wir damit erreichen? Kennt die anvisierte Zielgruppe das Produkt oder die Marke bereits? Wollen wir Neukunden gewinnen oder eher bestehende Kunden auf neue Produkte hinweisen? Nur wenn sich die Kommunikationsverantwortlichen bewusst sind, wen sie durch die Kampagne erreichen wollen, kann im zweiten Schritt der dafür passendste Influencer gefunden und dank perfekten Influencer-Matchings eine authentische Kommunikation erzielt werden.

II. Wie erreiche ich die Menschen?

Es sind nicht automatisch immer die Influencer mit der größten Reichweite auch die besten Markenbotschafter. Wenn die Zielgruppe eingekreist wurde, müssen sich Unternehmen daher fragen: Auf welchen Kanälen ist diese vor allem unterwegs? Welcher Influencer versammelt genau die Zuschauerschaft, die für die jeweilige Unternehmenskommunikation von Bedeutung ist?

III. Wie erzielen Marken das Maximum aus der Kooperation?

Influencer erstellen einzigartigen, authentischen Content. Daher gilt es für die Kommunikationsverantwortlichen auch immer, das große Ganze im Blick zu behalten und die Influencer-Kampagnen in Abstimmung mit den anderen Marketingmaßnahmen zu konzipieren. Guter Content sollte schließlich auch über alle anderen vorhandenen Unternehmenskanälen verbreitet werden. Synergieeffekte, die sich vom klassischen TV-Spot bis hin zur immensen Bandbreite des Social Web anbieten, sollten daher auch auf allen Ebenen genutzt werden.

Snapchat ist ein alter Hut, der neue Geheimtipp heißt Younow

Neben den klassischen Plattformen Facebook, Twitter, Youtube entstehen immer wieder neue Kanäle, auf denen die unterschiedlichsten Zielgruppen (und natürlich auch deren Influencer) unterwegs sind. Wollen Marken tatsächlich am Puls der Zeit sein und die (potenziellen) Kunden dort abholen, wo diese unterwegs sind, müssen sie den Mut haben, auch frühzeitig neue Wege zu gehen und die neuen Kanäle und deren Möglichkeiten auszuprobieren.

Snapchat, der Kanal, der in den letzten Monaten für vermehrten Buzz in der Werbewelt gesorgt hat, ist mittlerweile schon fast wieder ein alter Hut. Aktuell (noch!) als ein Geheimtipp gilt Younow. Die Live-Stream-Video-Chat-Plattform denkt den Youtube-Gedanken einen Schritt weiter: Die interaktive Plattform gibt allen Zuschauern die Möglichkeit, in Echtzeit mit ihren Blogger-Stars in Interaktion zu treten, live im Video-Chat Fragen zu stellen, Gespräche zu führen und dadurch auch 100 Prozent involviert zu sein.

Dass das Konzept aufgeht, zeigt die Case Study der Top Broadcaster Caspar Lee und Joe Sugg. Das Duo, das auf Younow bereits eine Fanbase von 1,2 Millionen Fans hat, verkündete im September 2015 während einer Streaming-Session den Release ihrer neuen DVD „ Joe and Caspar Hit the Road“. Ein prominent platzierter Link auf ihrem Younow-Broadcast führte die Zuschauer direkt auf die DVD-Vorbestellungsseite auf Amazon UK. Knapp 148.000 Views erhielt das Video insgesamt, 69.000 Zuschauer waren live beim Stream dabei. Allein während ihres Broadcasts wurden bereits 8.000 DVDs vorbestellt. Die Click-Through-Rate auf die DVD-Kaufseite betrug 31 Prozent und das Produkt trendete auf Nummer 1 der Amazon-UK-Charts.

Und auch Markenkooperationen funktionieren auf Younow: So hatte AirBnB den spanisch sprechenden Influencer Bully in unterschiedliche AirBnB-Locations nach Mexico eingeladen. Von dort streamte Bully direkt aus den Unterkünften – tausende Fans schauten zu und kommentierten. Für Marken steht hier also bereits der nächste Kanal in den Startlöchern, um dank passender Influencer die Reichweite ihrer Markenbotschaften zu vergrößern und mehr potenzielle Neukunden zu informieren. Nur Mut, liebe Kommunikationsverantwortliche!

philipp-originalÜber den Autor: Philipp John ist Gründer und COO von ReachHero. Das Unternehmen verbindet Influencer wie YouTuber, Instagrammer und Twitter-Stars mit Unternehmen. Ziel ist es, beiden Seiten Kooperationen in Form von Produktplatzierungen sowie weiteren innovativen Werbeformaten so einfach wie möglich zu machen.