Industriell – mit mittelständischer Prägung

Knapp ein halbes Jahr nach seiner gesetzlichen Zulassung entwickelt sich der Arzneimittelversandhandel in Deutschland zu einer festen Größe. Seit Januar haben über 600 Apotheken ihre Zulassung zur Versandapotheke erhalten.

„Bemerkenswert“ findet Dr. Thomas Kerckhoff, Vorsitzender des Bundesverbandes der Versandapotheker (BVDVA) die Entstehung industrieller Versandapotheken mittelständischer Prägung, die sich vom Bild der klassischen Apotheke vor Ort deutlich unterschieden. Sie realisierten über 1 000 Aussendungen pro Tag, böten ein sehr differenziertes pharmazeutisches Leistungsspektrum und seien gesuchte Vertragspartner der Krankenkassen und der pharmazeutischen Industrie.

Konsequenterweise hätten immer mehr Krankenkassen mit Versandapotheken Verträge zur Arzneimittelversorgung ihrer Versicherten geschlossen. Dieser Vertragswettbewerb werde aber noch durch die Tatsache behindert, dass deutsche Versandapotheken den gesetzlichen Krankenkassen keine zusätzlichen Preisvorteile einräumen dürfen. Im Gegensatz zu deutschen Versandapotheken müssten sich europäische Anbieter an die Einheitspreise der Arzneimittelpreisverordnung nicht halten, was zu einer Inländerdiskriminierung deutscher Apotheker führe.

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