In Social Networks werden Kontakte zunehmend zur Ware

In Social Networks versuchen viele Teilnehmer, eine möglichst hohe Anzahl an Freundschaften zu schließen. Mehrere tausend 'Freunde' sind keine Seltenheit. Kürzlich bot ein New Yorker die Kontakte seiner Onlinefreunde sogar über eBay zum Verkauf an.

Das berichtet die Schweizer Sonntagszeitung. Für seine 1 500 Kontakte soll er fast 2 500 US-Dollar erhalten haben. Der Technologie-Blogger Robert Scoble beobachtet unter Internetnutzern einen Graben zwischen Social-Network-Nutzern und jenen, die davon nichts wissen wollen. Angelehnt an den Begriff „Digital Divide“ nennt Scoble dieses Phänomen „the great friend divide“, etwa „der große Freundesgraben“. Vor allem ältere Internetnutzer kämen mit dem Informationsfluss und den neuen Wegen Kontakte zu knüpfen und zu pflegen nicht zurecht.

Was zahlreiche Nachteile bringt: Eine Mitgliedschaft bei Business-Netzwerken erhöht die Chance auf ein Jobangebot signifikant. Wer im Network LinkedIn ein Profil mit 20 Kontakten hat, besitzt eine 35-mal größere Chance, ein Jobangebot zu bekommen, als andere, stellte das Magazin Fortune fest. Im deutschen Sprachraum ist Xing das führende Businessnetzwerk. „Allein im letzten Jahr wurden über 44 000 offizielle Mitgliedertreffen organisiert“, erklärt Xing-Chef Lars Hinrichs.

Um über Trends und die Aktivitäten von Freunden informiert zu bleiben, empfiehlt Scoble das Netzwerk Twitter, in dem er eigenen Angaben zufolge 25 000 Kontakte pflegt. Besonders gern liest Scoble die Einträge von Schriftstellern, wie beispielsweise Paulo Coelho, der täglich „twittert“. Doch auch Politiker nutzen Social Networks längst für ihre Zwecke. Die demokratischen Präsidentschaftskandidaten haben Facebook-Profile, über die sie mit tausenden Wahlkampfhelfern Kontakt halten. Mit 860 000 Facebook-Kontakten schlägt Barack Obama Hillary Clinton deutlich. Clinton kann lediglich 160 000 Kontakte vorweisen. -pte/Foto: pixelio

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