In 15 Jahren geht bei der Metro fast alles über Funk

Der Düsseldorfer Handelskonzern Metro Group will mit Funketiketten die Lieferkette - vom Hersteller bis zur Ladenkasse - so weit wie möglich automatisieren.

Das erklärt Metro-Vorstand Zygmunt Mierdorf im Gespräch mit der WirtschaftsWoche. Durch die drahtlose Erkennung von Informationen über Radiowellen, kurz RFID (Radio-Frequenz-Identifikation), können Tausende von Arbeitsplätzen eingespart werden. Laut Mierdorf sollen die erzielten Rationalisierungseffekte dazu dienen, „mehr Personal dort zu beschäftigen, wo es der Wertschöpfung dient, wir also mehr verkaufen können. Das wäre zum Beispiel in der Kundenberatung“.

Mierdorf, der bei Metro als Logistik-, Personal- und IT-Chef für die Funketiketten verantwortlich ist, will spätestens in 15 Jahren alles automatisiert haben. Von der Politik fordert Mierdorf, „dass RFID nicht durch eine Regelungswut erstickt wird“. Der Metro-Vorstand: „Es wäre ein großer Erfolg für den Standort, wenn Deutschland bei der Anwendung dieser neuen Technologie seine Vorreiterstellung behielte.“

Der Düsseldorfer Konzern hat als erster weltweit im November 2004 begonnen, von zunächst 22 seiner Lieferanten nur noch Paletten mit RFID-Chips anzunehmen. Bis Ende 2005 sollen nach WirtschaftsWoche-Informationen rund 100 Hersteller 70 Prozent des Sortiments stellen. Dem Praxiseinsatz waren monatelange Tests im RFID Innovation Center der Metro vorausgegangen. Dort testeten Experten alles was mit RFID im Handel derzeit mach- und denkbar ist: der Einsatz in Kassensystemen, Leergutrücknahmeautomaten, Umkleidekabinen, Regalen oder Kühlschränken.

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