Immer mehr Verbraucher kaufen ihr Auto online

Die Technologie-Affinität der Konsumenten wächst und wirkt sich auch auf den Entscheidungsprozess beim Autokauf aus: Immer mehr Verbraucher möchten ihr neues Auto online erwerben. Dies ist ein Ergebnis der aktuellen Studie „Cars Online 11/12“, die jährlich vom Beratungs- und IT-Dienstleistungsunternehmen Capgemini durchgeführt wird. Darüber hinaus ist die Nachfrage nach Neuwagen auch in den gesättigten Märkten gestiegen – um fünf Prozentpunkte auf 66 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Die Loyalität der Kunden sinkt jedoch: 61 Prozent würden laut Studie noch einmal das gleiche Fahrzeug oder dieselbe Marke kaufen, im letzten Jahr hätten dies noch 65 Prozent getan. Trotz des Interesses an neuen Autos verschieben einige Verbraucher die geplante Anschaffung, bis die Wirtschaft wieder mehr Stabilität zeigt. Konzepte wie Car-Sharing und technologische Entwicklungen beeinflussen die Industrie, da die Anzahl der Kanäle für die Suche und den Kauf eines Autos steigt, ebenso wie die Kundenerwartungen. Für die Studie wurden über 8 000 Endkunden in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den USA sowie in Brasilien, Russland, Indien und China befragt, die innerhalb der nächsten zwölf Monate ein Auto kaufen oder leasen möchten.

94 Prozent der Verbraucher informieren sich im Internet oder tätigen dort ihren Kauf – teilweise ist diese hohe Anzahl auf die steigende Nutzung in den Wachstumsmärkten zurückzuführen. Dagegen besuchen immer weniger Konsumenten vor der Kaufabwicklung ein Autohaus. International gewinnt der Online-Kauf an Akzeptanz: 42 Prozent der Befragten gaben in der Studie an, dass sie ihr Auto im Internet kaufen würden. In Deutschland gaben dies nur 32 Prozent an. Im Jahr 2009 lag dieser Wert im weltweiten Durchschnitt bei 37 Prozent. Global wächst außerdem das Vertrauen in Social Media und von Verbrauchern generierte Inhalte: 71 Prozent der Befragten würden voraussichtlich ein Auto eher kaufen, wenn es in den Social Media positiv bewertet wird. Diejenigen, die nicht an einem Online-Kauf interessiert sind, gaben als Gründe an, dass es keine Möglichkeit für eine Testfahrt gäbe und sie keine vollständigen Produkt- und Preisinformationen erhielten. „Die Hürden für einen Online-Kauf sind seit Jahren konstant, der Einsatz von Social Media und entsprechenden Channel Management-Strategien kann dem entgegenwirken“, stellt Kai-Olaf Dammenhain, Leiter des Automotive-Sektors bei Capgemini in Deutschland, fest.

Entgegen des allgemeinen Trends vertrauen die deutschen Verbraucher am stärksten auf die persönliche Information beim Autohändler: Für fast 60 Prozent der Bundesbürger ist dies die Informationsquelle Nummer eins. Das überzeugendste Argument, sie zum Autokauf im Internet zu bewegen, ist der Preis: Bei einem günstigen Internet-Angebot würden die Deutschen im Vergleich zu anderen Nationalitäten am ehesten zuschlagen. Beim Social Media-Trend ist Deutschland das Schlusslicht der aktuellen Umfrage, denn nur sieben Prozent nutzen Social Media-Informationen von Händlern oder Herstellern. In anderen Regionen erreicht dieser Wert ein Vielfaches, in China liegt er bei 32 Prozent. Und obwohl sich auch die deutschen Verbraucher von positiven oder negativen Kommentaren in den Social Media beeinflussen lassen, reagieren sie im Ländervergleich am wenigsten darauf.

Die vollständige Studie steht im Internet zur Verfügung:

www.de.capgemini.com