Immer mehr Verbraucher blind für klassische Werbung

Sie lesen keine Angebots- oder Wochenblätter und sind auch für Werbung über TV sowie Rundfunk weniger empfänglich: Mit dem Internet hat sich das Konsumverhalten vieler Verbraucher in mehrerer Hinsicht geändert. Dies betrifft sowohl den Einkauf im Einzelhandel wie auch den Medienkonsum.

„Immer mehr Verbraucher erreicht man eigentlich nur noch in der digitalen Welt, insbesondere auf dem Smartphone“, erklärt Benjamin Thym, Geschäftsführer beim mobilen App-Entwickler barcoo, im Vorfeld des deutschen Local Advertising Congress (LAC). Das Branchenevent, das am 10. Oktober vom Angebots- und Informationsportal Marktjagd (www.marktjagd.de) in Dresden veranstaltet wird, beleuchtet die neuesten Trends und rückt dabei das Konsumverhalten der Deutschen in den Mittelpunkt.

„Die Macht der Verbraucher ist hierzulande ungebrochen. Sie drücken dem Einzelhandel quasi ihren Stempel auf. Wenn ein immer größerer Anteil für klassische Werbung blind wird, gewinnen die digitalen Kanäle wie das Web und soziale Netzwerke aber auch neue Trends wie das Smart TV immer mehr an Bedeutung“, führt der Marktjagd-Geschäftsführer Jan Großmann aus. Immer mehr Einzelhändler setzen daher auf digitale Prospekte. Dass diese in den nächsten Jahren die Papier-Prospekte ablösen, glauben die Experten allerdings nicht. Auch wenn Letztere laut barcoo-Chef Benjamin Thym einen schwereren Stand haben werden: „Ein paar wenige Papier-Prospekte werden vielleicht überleben. Ich bin mir aber sicher, dass es nicht viele sein werden.“

Der Social Media-Experte Maik Bruns teilt diese Auffassung nicht. Trotz des Internets sei – speziell was den Einkauf angeht – der Drang der Menschen vorhanden, Papier zu blättern und Informationen in den Händen zu halten. Er glaubt an eine Co-Existenz von Print- und Digital-Prospekten und bestätigt damit auch die Philosophie von Marktjagd. „Je nach Situation hat sich bestimmt jeder schon entweder lieber Papier oder einen digitalen Prospekt gewünscht. Ich halte einen digitalen Prospekt für eine wunderbare Möglichkeit, zusätzliche Zielgruppen zu erschließen. Es ist also gar nicht die Frage, ob es bald keine Papier-Prospekte mehr geben wird, sondern nur, wie viele Menschen insgesamt mit Papier und Bytes erreicht werden können“, so Bruns.

(www.marktjagd.de)