Hoher Frauenanteil in Agenturen – aber nicht im Management

In Werbe- und Kommunikations-Agenturen bilden die weiblichen Mitarbeiter die Mehrheit – ihr Anteil an den Beschäftigten stieg innerhalb von fünf Jahren um sechs Prozentpunkte auf jetzt 62 Prozent. Im Management dominieren dagegen die Männer: Rund zwölf Prozent der Frauen arbeiten in Führungspositionen, dieser Anteil liegt bei den Männern mit mehr als 27 Prozent deutlich höher.

Nach 2009 legt der Gesamtverband Kommunikationsagenturen (GWA) jetzt zum zweiten Mal seine Human Resources Management Studie vor, für die mehr als 500 Mitarbeiter aus GWA-Agenturen befragt wurden. Die Teilnehmer sind im Durchschnitt 36 Jahre alt.

Gestiegen ist gegenüber 2009 nicht nur der Anteil der weiblichen Beschäftigten, sondern auch die Zahl der Mitarbeiter, die Kinder haben. Ihr Anteil liegt inzwischen bei 33 Prozent, das sind neun Prozentpunkte mehr als vor fünf Jahren. Sehr niedrig fällt der aktuellen Befragung zufolge der Anteil ausländischer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus: Nur rund fünf Prozent der Beschäftigten stammen nicht aus Deutschland.

Jeder zehnte Beschäftige älter als 50 Jahre

Obwohl das Durchschnittalter der Beschäftigten gegenüber 2009 gestiegen ist, arbeiten in Agenturen überwiegend Menschen, die zwischen 21 und 40 Jahre alt sind (64 Prozent). 34 Prozent sind älter, zwei Prozent jünger. Die Über-50-Jährigen erreichen einen Anteil von zehn Prozent an der Gesamtzahl der Beschäftigten. Auffällig ist die Veränderung bei den 21- bis 30-Jährigen, ihr Anteil sank innerhalb der vergangenen fünf Jahre um 13 Prozentpunkte auf jetzt 30 Prozent. Die stärkste Zunahme verzeichnen die 41- bis 50-Jährigen mit einem Plus von sechs Prozentpunkten.

Auf den Tätigkeitsebenen zeigen sich laut GWA ebenfalls Veränderungen: Weniger Beschäftigte als 2009 sind derzeit dem Management zuzuordnen (17,9 Prozent; minus 2,1 Prozentpunkte). Deutlich zugenommen hat dagegen der Anteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ohne Personalverantwortung – von 43 Prozent auf jetzt 49,6 Prozent. Wie die Befragung weiter ergab, beschäftigen die Agenturen weniger Praktikanten, Trainees und Auszubildende als im Jahr 2009 (9,1 Prozent; minus 9,1 Prozentpunkte).

Mehrheit hat akademischen Abschluss

Die aktuellen Ergebnisse widerlegen das Klischee, dass in der Branche vor allem Quereinsteiger und Studienabbrecher arbeiten. 88 Prozent der Werber und Werberinnen in GWA Agenturen verfügen über einen fachspezifischen Bildungshintergrund. Der Akademisierungsgrad ist hoch: 71 Prozent haben eine akademische Institution besucht und fast 60 Prozent besitzen einen akademischen Abschluss.

Dass die Werbebranche ein „People-Business“ ist, spiegelt sich in den Bewerbungswegen der Teilnehmer wieder. 22,5 Prozent haben ihre aktuelle Position durch persönliche Kontakte gefunden. 16,5 Prozent fanden ihre Stelle durch eine Empfehlung. Der Einstieg in die Werbebranche erfolgte bei 28,8 Prozent der Befragten über eine Berufsausbildung, dicht gefolgt mit 27 Prozent von Berufseinstiegen durch ein Praktikum.

(GWA/asc)