Google reagiert auf Yahoo-Übernahme empfindlich

Was die Börsen beflügelt, stimmt die Internetbranche nachdenklich. Am Freitag hatte Microsoft fast 45 Milliarden Dollar für Yahoo geboten. Die Börse in Asien jubelte bei der Aussicht auf eine seit langem nicht mehr da gewesene Fusion. Die Internetbranche stimmt dieser Deal eher nachdenklich. Das Ziel Microsofts: mit Yahoo will Microsoft endlich am lukrativen Geschäft mit der Online-Werbung partizipieren und Marktführer Google in die Schranken weisen.

Google reagierte prompt im eignen Blog mit einer Stellungnahme. Unter der Überschrift „Yahoo und die Zukunft des Internets“ schürt David Drummond, Senior Vice President von Google, Ängste, dass Microsoft jetzt auch im Internet ein Monopol installieren könnte, wie es dem Software-Unternehmen einst bei den PCs glückte. Dabei sei doch gerade das Prinzip des Internets Offenheit und Innovation. Diese Fusion sei mehr als nur unter finanzwirtschaftlichen Aspekten zu sehen.

Er weiß wovon er spricht. Google hatte Anfang dieses Jahres die Übernahme von Doubleclick durch die amerikanische Handelskommission FTC genehmigt bekommen. in diesem Zusammenhang waren ebenso Stimmen laut geworden, dass Google den Online-Werbemarkt dominieren könnte. Hauptkritiker war in diesem Falle Microsoft.

Ken Cassar, Vice President von Nielsen Online sieht dagegen den Zusammenschluss als Gegengewicht zum Werbenetzwerk von Google und Doubleclick. Im Bereich Suche könnte Microsoft Google immer noch nicht das Wasser reichen: Yahoo! Search und MSN/Windows Live Search kämen auf 2,27 Mrd. Suchanfragen und einen Marktanteil auf 31,5 Prozent während Google Search mit 4,1 Mrd. Suchanfragen immer noch 56,3 Prozent auf sich vereinigt. Danach AOL Search mit 4,7 Prozent.
Bei den Besuchern würde der neue Riese allerdings Google übertreffen: Mit 289 Millionen Besuchern würde Microsoft/Yahoo dann Google übertreffen, das im Dezember 2007 nach Nielsen auf rund 274 Millionen Besucher kam.

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