Google gilt als mächtigstes Internetunternehmen

In ihrer ersten „Digital-Trends-Studie 2013“ hat der Internetkonzern Tomorrow Focus mehr als 1.000 Menschen zu ihrer Online-Nutzung und im Speziellen zu ihrer Wahrnehmung und Nutzung von Suchmaschinen befragt. Ein wesentliches Ergebnis nennt CEO Toon Bouten: „Es wird deutlich, dass vor allem Google in Deutschland eine starke und ausgeprägte Marktmacht im Internet besitzt. Mit dieser Position sollte Google verantwortungsvoll umgehen. Die Studie stößt hierzu eine Debatte an, deren Fortführung wünschenswert ist.“

Laut Studie sind 40 Prozent der Internetnutzer der Meinung, dass das Internet „allen“ gehört. Weitere 18 Prozent meinen, es gehöre „niemandem“. Damit betrachten insgesamt 58 Prozent das Internet als Allgemeingut. Die Frage nach dem mächtigsten Unternehmen im Web beantworten 58 Prozent der Befragten mit Google, gefolgt von Microsoft mit elf Prozent und Facebook mit sieben Prozent. Entsprechend schätzen die Befragten den Einfluss von Google auf ihr persönliches Internetnutzungsverhalten stärker ein als den Einfluss anderer Unternehmen. 89 Prozent nehmen einen mindestens starken Einfluss von Google auf ihr Internetnutzungsverhalten wahr. Bei Amazon empfinden das nur 56 Prozent, bei Facebook 51 Prozent und bei Ebay 37 Prozent der Befragten.

E-Mail-Provider von Gmx dominiert

Während sich die Suche klar in US-amerikanischer Hand befindet, spielen deutsche Anbieter bei E-Mail und sozialen Netzwerken durchaus eine Rolle. So wird Gmx bei den E-Mail-Providern unter den Befragten am intensivsten genutzt, um ihre Mails abzurufen und zu schreiben: 28 Prozent nutzen Gmx oft, gefolgt vom Schwesterportal Web.de mit rund 25 Prozent und Googlemail mit rund 24 Prozent. Bei der Nutzung der sozialen Netzwerke zeigt sich Facebooks starke Verbreitung in Deutschland: 69 Prozent der Befragten nutzen Facebook oft. Mit Xing belegt überraschend ein Business-Netzwerk den zweiten Platz. Immerhin 13 Prozent nutzen das Angebot oft. Xing liegt damit noch vor Google+ und dem Börsenaspiranten Twitter, die je von rund zehn Prozent der Befragten oft genutzt werden.

Browser sind das Eingangstor zur Internetwelt. Mehr als jeder zweite Befragte nutzt Mozilla Firefox (58 Prozent) oft bis ausschließlich, um ins Internet zu gehen. Mit 37 Prozent belegt Googles Browser Chrome hier Platz zwei, gefolgt von Microsofts Internet Explorer mit 34 Prozent auf Platz 3.

Informationssuche die wichtigste Internet-Funktion

Die Suche nach Informationen ist für die Panel-Teilnehmer die wichtigste Funktion im Rahmen ihrer Internetnutzung. Für 98 Prozent der Befragten ist sie eine wichtige bis sehr wichtige Funktion im Netz, gefolgt von E-Mails schreiben mit 90 Prozent und Nachrichten lesen mit 73 Prozent. Die am häufigsten genutzte Suchmaschine ist erwartungsgemäß Google: 96 Prozent der Befragten durchsuchen ab und zu das Web mit Google – 58 Prozent sogar ausschließlich. Bing wird nur von jedem Fünften (22 Prozent) und Yahoo nur von jedem Sechsten (17 Prozent) wenigstens ab und zu genutzt.

Die Dominanz Googles könnte an der Zufriedenheit der Befragten mit den Suchergebnissen liegen: Fast alle befragten Google-Nutzer (98 Prozent) sind mit den gelieferten Suchergebnissen zufrieden oder sogar sehr zufrieden. Dennoch scheint die Produkttreue der befragten Google-Nutzer nicht besonders ausgeprägt zu sein: 86 Prozent geben an, wahrscheinlich zu einem anderem Angebot zu wechseln, falls dieses ihnen bessere Suchergebnisse liefern würde.

Personalisierte Suche vielen unbekannt

Bekommen unterschiedliche Personen, die bei Google nach dem gleichen Begriff suchen, die gleiche Ergebnisliste angezeigt oder nicht? Knapp die Hälfte der befragten Google-Nutzer (48 Prozent) denkt, die angezeigten Ergebnistreffer seien bei allen Nutzern identisch. Die andere Hälfte (52 Prozent) ist der Meinung, die Suchergebnisse seien personalisiert. Die Hauptgründe für eine personalisierte Ergebnisliste sehen jene 52 Prozent in einem unterschiedlichen Internetnutzungsverhalten (88 Prozent) und unterschiedlichen vorherigen Suchanfragen (81 Prozent). Die befragten Google-Nutzer, die eine Personalisierung annehmen, bewerten diese jedoch zu fast zwei Dritteln (63 Prozent) negativ. Sie haben das Gefühl, das Unternehmen wisse zu viel über sie.

Weiterhin ist fast jeder zweite befragte Google-Nutzer der Meinung, die Suchergebnisse seien nicht nach Relevanz sortiert. 47 Prozent vermuten, dass es „bessere Suchtreffer“ geben könnte, als die ihnen zuerst angezeigten. Nur 37 Prozent der Befragten denken, die Ergebnisliste sei ein Relevanz-Ranking. Trotz des Relevanz-Vorbehalts der befragten Google-Nutzer blättert mehr als die Hälfte (58 Prozent) in den Suchergebnissen nur bis zur zweiten Ergebnisseite. Fünf Prozent schauen sogar nur Suchergebnisse im sichtbaren Bereich der ersten Ergebnisseite an, ein Viertel durchsucht immerhin die komplette erste Seite der Google-Ergebnisliste.

User wissen, wie Google Geld verdient

Knapp drei Viertel der befragten Google-Nutzer (73 Prozent) wissen, dass Google sein Geld hauptsächlich mit Werbung verdient. Zehn Prozent der befragten Google-Nutzer geben an, farbig hinterlegte Werbeinhalte in der Google-Ergebnisliste oft anzuklicken. Weitere 73 Prozent klicken zumindest ab und zu oder selten auf angezeigte Werbetreffer. Nur 16 Prozent der Befragten gaben an, nie auf farbig hinterlegte Suchtreffer zu klicken.

Die gesamten Ergebnisse der ersten Digital-Trends-Studie 2013 sowie ein Straßenumfrage-Video zum Thema sind im Newsroom der Tomorrow Focus AG abrufbar. Die Studie wird nach Unternehmensangaben künftig regelmäßig erhoben und soll weiterhin einen allgemeinen Teil zur Internetnutzung und einen variierenden Spezialteil enthalten. (Tomorrow Focus /asc)