Google-F-Wahrnehmungsmuster wirken auch auf Tourismus-Seiten

Website-Nutzer nehmen in der Ergebnisliste von Google vor allem die ersten Einträge wahr, wohingegen ihnen untere Einträge nicht mehr so stark auffallen. Diese Wahrnehmung in Form eines „F“ gilt auch für Tourismus-Websites. Das belegen Untersuchungsergebnisse des Ferienhausportals fejo.dk, für die das Portal mit Eyetracking-Experten der Fachhochschule Düsseldorf zusammenarbeitete, um seine Website konsequent weiter zu optimieren.

Besondere Aufmerksamkeit wurde bei der Nutzerfreundlichkeits-Analyse (Usability) der Nutzung der Merkliste und der Abwicklung des gesamten Buchungsprozesses geschenkt. „Der Buchungsprozess ist für uns besonders interessant, da wir wissen wollen, warum es bei manchen Usern genau an dieser entscheidenden Stelle zu Abbrüchen kommt. Diesen Prozess können wir nun künftig weiter optimieren und vereinfachen“, meint Geschäftsführer Henrik Ranch. Das gesamte Tourismus-Projekt habe zwischen dem 1. April und 30. Juli 2010 stattgefunden, wobei 23 Probanden das Ferienhausportal am 7. und 8. Mai am Forschungsschwerpunkt Kommunikationsforschung testeten.

Die Erkenntnisse einer der qualitativen Blickregistrierungsaufgaben, bei der die Probanden über Google nach „Ferienhaus Dänemark“ suchen und einen Anbieter wählen sollten, zeigten in Ansätzen das bereits bekannte Wahrnehmungsmuster der Google-Ergebnisseite in Form eines F. Darüber hinaus konnten mehrere Ansätze für Auswahlstrategien identifiziert werden. Der Wunsch jedes Tourismusanbieters sei einerseits der „Direktaufruf“ des eigenen Portals von der Google-Ergebnisseite aus. Immerhin ein Viertel der Probanden wählte diesen Weg und blieb auf der Seite oder entschied sich nach einem Vergleich mehrerer Anbieter wieder für fejo.dk. Dies decke sich auch mit der quantitativen Nutzungsmessung im Google Webmaster-Tool, denn in den vergangenen 30 Tagen klickten 5400 von 27 100 Nutzern mit Suchbegriff „Ferienhaus Dänemark“ in Google auf den fejo-Link. Der „Wahl der ersten Entscheidung“ beim Auswahlprozess in Google kam andererseits eine besondere Bedeutung zu, da nur knapp ein Fünftel der Probanden sich letztlich für einen anderen Anbieter als dem ihrer ersten Auswahl entschieden.

Hinsichtlich der Nutzung der Merkliste gebe es bei den meisten Probanden ebenso wenig Schwierigkeiten wie bei der eigentlichen Buchungsabwicklung. „Ein sehr positives Ergebnis für fejo.dk ist, dass es nur kleine Baustellen zur Nutzerfreundlichkeit gibt, die nun auf der Website bearbeitet werden sollen. Diese beziehen sich zum Beispiel auf das Wording einiger Begriffe, welche teilweise zur Verwirrung der Probanden führten“, erklärt Katrin Mollekopf, Mitarbeiterin des Forschungsschwerpunktes Kommunikationsforschung. Für das Ferienhausportal gehe es zudem damit weiter, unter der Marke lipalu.de neben dem Angebot von ausschließlich dänischen Ferienhäusern unter fejo.dk auch ein Portal mit europäischen Ferienhaus-Angeboten zu starten.

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