GLS Bank, Frosta und Kübler sind Deutschlands nachhaltigste Unternehmen

Die GLS Bank, Frosta und Kübler haben in Düsseldorf den Deutschen Nachhaltigkeitspreis erhalten. Ein Ehrenpreis ging unter anderem an Star-Tenor José Carreras, der für sein Engagement im Kampf gegen Leukämie gewürdigt wurde. Die Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis vergab die Auszeichnung in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung, dem Rat für Nachhaltige Entwicklung und verschiedenen Forschungseinrichtungen vor 1 200 Gästen zum fünften Mal.

Die GLS Bank ist Deutschlands nachhaltigstes Unternehmen. Die Prämierung der sozial-ökologischen GLS Bank begründete die sechzehnköpfige Expertenjury mit der Pionierrolle im Bereich nachhaltiger Bankdienstleistungen. Der Tiefkühlkosthersteller Frosta wurde aufgrund seiner konsequenten Entwicklung von einer konventionellen zu einer nachhaltigen Marke ausgezeichnet.

Preisträger in der Kategorie „Deutschlands nachhaltigste Zukunftsstrategie“ sind der Konzern Unilever und das gemeinnützige IT-Systemhaus AfB. Als „Deutschlands nachhaltigste Initiative“ wurde die Symrise AG für die nachhaltige Beschaffung von Vanille auf Madagaskar prämiert. Für den umfassenden und aufmerksamkeitsstarken Einsatz von Recyclingpapier erhielt Jack Wolfskin den Sonderpreis „Deutschlands recyclingpapierfreundlichstes Unternehmen“, der unter der Patenschaft der Steinbeis Papier GmbH vergeben wird. Kübler überzeugte die Jury mit seinem hocheffizienten Heizungssystem „H.Y.B.R.I.D.“.

Ausgezeichnete Nachhaltigkeitsprodukte

Gewinner des erstmals verliehenen „Blauer Engel-Preises” ist der Farbhersteller J.W. Ostendorf. Für das überzeugendste Produkt erhielten die Bio-Garnelen von followfish („Food“) und der Spiritus Glas-Reiniger von Frosch („Non-Food“) den „Hallo Erde!“- Verbraucherpreis, den die REWE Group gemeinsam mit der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. und dem Medienpartner „Die Welt initiiert hat. Zum ersten Mal wurde in diesem Jahr zudem der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung ins Leben gerufene Forschungspreis „Nachhaltige Entwicklungen“ vergeben. Prämiert wurde das Forschungsprojekt „Astaf-Pro“ vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei, das erfolgreich Fisch- und Gemüsezucht kombiniert und dadurch Emissionen bei der Nahrungsmittelproduktion einspart.

Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister des Auswärtigen, übergab einen Ehrenpreis an die mexikanische Außenministerin a.D. Amb. Patricia Espinosa, die für ihr herausragendes klimapolitisches Engagement und die erfolgreiche Präsidentschaft der UN-Klimakonferenz in Cancún (2010) gewürdigt wurde. Ebenfalls einen Ehrenpreis aus den Händen des deutschen Außenministers erhielt der Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen Achim Steiner für sein jahrzehntelanges Engagement im internationalen Umweltschutz. Den Ehrenpreis an José Carreras übergab Filmdiva Claudia Cardinale und lobte in ihrer Laudatio den herausragenden Einsatz Carreras’ zur Erforschung und Bekämpfung von Leukämie mit Hilfe der von ihm gegründeten Stiftung.

Der Farbenhersteller J.W. Ostendorf GmbH & Co. KG aus Coesfeld wurde als erstes Unternehmen mit dem „Blauer Engel-Preis“ ausgezeichnet. Im Rahmen des Deutschen Nachhaltigkeitspreises am 7. Dezember in Düsseldorf erhielt das Unternehmen die Auszeichnung aus den Händen von Bundesinnenminister a. D. Gerhart Baum. „Mit dem Blauen Engel-Preis zeichnen wir ein Unternehmen aus, das sich in herausragender Weise für den Blauen Engel eingesetzt hat und das damit seine Produkte einem kontinuierlichen Entwicklungsprozess zugunsten von Mensch und Umwelt unterzogen hat“, würdigte Baum den Preisträger.

Ausgezeichnete Nachhaltigkeitsforschung

Im Rahmen des Deutschen Nachhaltigkeitspreises hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung den neu geschaffenen Forschungspreis „Nachhaltige Entwicklungen“ vergeben. Das Forschungsteam des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) erhielt die Auszeichnung für das Projekt „Tomatenfisch“ (Astaf-Pro), bei dem Gemüse und Fische gemeinsam in einem Gewächshaus gedeihen. Die Jury überzeugte die emissionsarme und wassersparende Kombination aus Fisch- und Gemüsezucht, die den „Tomatenfisch“ zum Modell für „Urban Farming“ macht.

Die Idee der Forscher ist, Nährstoffe, die aus Abwässern der Fischzucht gewonnen werden, für die Kultivierung von Gemüse zu nutzen. Hierzu wird das Wasser aus der Aquakulturanlage mechanisch und biologisch gereinigt. Das nährstoffreiche Wasser zirkuliert anschließend in einem Rinnensystem, in dem die Pflanzen in einem Bett aus Mineralwolle wurzeln. So werden die wichtigen Nährstoffe im Wasser der Pflanzenanlage zugeführt. Dies ermöglicht eine nachhaltige Erzeugung von Lebensmitteln, ohne dabei andere Ökosysteme zu belasten.

Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis wurde zum fünften Mal vergeben. Mit dem Preis ausgezeichnet werden jährlich Unternehmen und Städte, die sich um soziale und ökologische Verantwortung bemühen. Die Preisverleihung findet im Rahmen einer Gala in Düsseldorf statt. Umweltorganisationen kritisieren die Nominierungen. So hinterfragt die Verbraucherschutzorganisation Robin Wood die Nominierung von Unilever, da das Unternehmen einer der drei größten Einzelverbraucher von Palmöl in Europa sei.

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