Gedämpfter Markt bei marginal steigenden Umsätzen

Die Umsätze von Einzelhändlern in der Eurozone sind im Mai im Vergleich zum Vormonat marginal gestiegen. Wie der Bloomberg Eurozone Retail Purchasing Managers' Index zeigt, liegt der saisonal berichtigte Wert im Mai zum ersten Mal in fünf Monaten über der Stagnationsmarke von 50,0. Der Index basiert auf einer monatlichen Umfrage zur Wirtschaftslage im Einzelhandelssektor der Eurozone.

Die Analysten sehen in dem PMI von 50,2 jedoch nur einen marginalen Anstieg der Umsätze. Die Marktnachfrage bleibe träge. Um ihre Umsätze anzuheben, hätten sich die Einzelhändler auf verkaufsfördernde Aktivitäten stützen müssen. Von den drei wichtigen, von der Umfrage abgedeckten Wirtschaftsbereichen der Eurozone bleibe Deutschland hinsichtlich der allgemeinen Verbesserung der Umsatzleistung im Mai die treibende Kraft.

Die monatlichen Einzelhandelsumsätze stiegen in Deutschland mit einem Wert von 53,4 in den vergangenen sieben Monaten zum sechsten Mal. Der französische Einzelhandelssektor verzeichne mit 50,9 ebenfalls – wenn auch nur marginal – höhere Umsätze. Dies sei der erste Anstieg in vier Monaten. Der italienische Einzelhandelssektor dagegen untergrabe die in der Eurozone im Mai allgemein beobachtete Umsatzsteigerung. Hier ließe sich im Monatsvergleich ein weiterer scharfer Rückgang verzeichnen (44,4).

Obwohl die Einzelhandelsumsätze in der Eurozone im Mai stiegen, war der Anstieg nicht ausreichend, um einen weiteren scharfen Rückgang der Bruttomargen (44,4) aufzuhalten. Die Einzelhändler mussten weiterhin mit Werbeaktionen und Preisnachlässen arbeiten um ihre Umsätze aufrecht zu halten. Den Druck auf die Gewinne der
Einzelhändler in der Eurozone linderte eine weitere Schwächung der Inflation der Einkaufspreise. Einzelhändler berichteten, dass sie in Verhandlungen mit Zulieferern grösseren Spielraum geniessen, da die Bestände den aktuellen Bedarf weiterhin übersteigen.

Für den Bloomberg-PMI, der Regierungen, Zentralbanken, Volkswirten und Analysten aktuelle Daten zur Verfügung stellen soll, befragt NTC Research Ltd. für Bloomberg über 1 000 Führungskräfte des Einzelhandels in Deutschland, Frankreich und Italien. Diese Länder vertreten zusammen etwa 75 Prozent der gesamten Einzelhandelsumsätze der Eurozone. Bloomberg veröffentlich die Daten für Juni 2005 am 6. Juli.

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