Fundstücke aus Indien

Auf seiner Reise durch Asien ist Mathias Haas auf der Suche nach Produkten mit Trendpotential. In Indien sind ihm besonders drei Produkte aufgefallen, die zeigen, wie sich die Inder fit für die Zukunft und den Weltmarkt machen. Dabei ist die Sehnsucht nach westlichen Marken groß, die eigene Entwicklung aber im Vordergrund.

Haas schreibt aus Indien:

„Generell ist mein Eindruck, dass Indien ein großes Defizit an Markenführung und Markenbildung hat. Die Folge? Unsere Marken machen das Rennen! Doch mit steigender Kompetenz und zunehmendem Selbstbewusstsein prophezeie ich, dass asiatische Marken kommen und wir die größten Märkte der Welt verlassen könnten – beziehungsweise verdrängt werden, zumindest wird es heißes Rennen.“

Drei Beispiele aus Indien sind dem Trendbeobachter besonders aufgefallen sind:

Miller

Haas dazu: “ `We have learned from you guys, that it is not only about work´, so einen Satz habe ich nicht an jeder Ecke gehört. Es geht noch massiv ums Geld verdienen – aber gefallen ist er. Damit spielt, Miller in diesem Falle… der Appell sich etwas zu gönnen. Der Aufsteller ist von einer Bier-Bar, genannt „BierCafe“ – dort gibt es dann auch Erdinger oder Früh. Das Preisniveau liegt bei locker 5, gerne auch mal 5,50 EUR pro Glas/Flasche. Und klar – das ist die gehobene Mittelschicht, doch alle streben nach oben. Bei derartig vielen Menschen (und 310 Mio gelten als Mittelschicht!) wird es noch viel Genuß geben.“

Kaffee

Für Haas sind die Packungen deutlich zu klein: „Da oben beschriebener Sog hin zu aktiviert ist möchten viele „Kaffee“ von westlichen Marken genießen. Und das, obwohl es erstklassischen indischen Kaffee gibt und Sri Lanka nicht weit ist. Um die Konsumlust zu bedienen werden jetzt einfach die Verpackungseinheiten verkleinert. Drin ist, für unsere Verhältnisse, fast nichts. Diese Sichtweise ist wohl anders, wenn man von „gar nichts“ kommt.“

Tablett

Haas urteilt: „Dieses Tablett war keine 50 Euro teuer und kommt von einer indischen Marke. Tabletts habe eine Verkaufssteigerung von etwa 400 Prozent. So macht man ein Land zukunftsfit, denn in vielen Gegenden ist das Internet schneller als in Stuttgart. In Schulen sieht die Welt noch anders aus. Es gibt wohl Desktop-PCs aber viel zu wenige. Es gibt die USA, China und Indien mit einer signifikanten IT-Kompetenz. Gefühlt ist Indien maximal Nummer drei. Aber im direkten Vergleich zu Deutschland habe ich viel Zukunftsfitness-Willigkeit gefunden.“