Für Parteien gibt es im Netz noch Raum zur Profilierung

Bündnis 90/Die Grünen und die CDU sind aus Sicht der Internetnutzer mit ihren Webauftritten am besten für den Bundestagswahlkampf aufgestellt. Das zeigt eine Studie, für die das auf digitale Medien spezialisierte Marktforschungsinstitut Facit Digital rund 260 zufällig ausgewählte deutsche Internetnutzer befragte.

Danach setzen heute bereits zwei Drittel der deutschen wahlberechtigten Online-Nutzer das Internet ein, um sich über Politik zu informieren. Ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt seien Websites der deutschen Parteien zur anstehenden Bundestagswahl vor allem nach dem erfolgreichen Onlinewahlkampf von Barack Obama. Während Bündnis 90/Die Grünen aus Nutzersicht über die besten Websites verfügten, überzeugte die SPD mit ihrem Internetauftritt nur mittelmäßig und wurde der Website der Linken bescheinigt, zu polarisieren wie die Partei selbst. Den meisten Nachholbedarf sähen die Befragten im Internet allerdings bei der FDP.

Die Liberalen stellten auch die einzige Partei dar, bei der der Besuch der entsprechenden Website die Sympathie für die Partei nicht habe steigern können. Für alle anderen politischen Lager sei nachweislich das Gegenteil der Fall gewesen. Die stärkste Sympathiebildung und dies vor allem bei noch unentschlossenen Wählern könne die Linke mit ihrer Website verzeichnen. Am wichtigsten sei den Nutzern aus allen Inhalten von Parteiwebsites eine klare Darstellung der jeweiligen Positionen zu spezifischen Themen. Jedoch hätten es 42 Prozent der Befragten nicht geschafft, sich online binnen zwei Minuten zum Standpunkt von SPD und FDP zum Thema „Energiepolitik“ zu informieren. Bei der CDU sei dies 39 Prozent der Befragten nicht gelungen. Einen Grund dafür bilde die Tatsache, dass die Informationen allzu oft in einer verschachtelten Nutzerführung oder über Downloads zur Verfügung gestellt würden. Raum zur Profilierung im Netz gäben darüber hinaus Inhalte wie eine „Gebrauchsanleitung für die Wahl“. Solch eine Einführung in das politische System Deutschlands wünschten sich beispielsweise 45 Prozent der Befragten.

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