Fühlt sich Europa für alle gut an?

69 Prozent der Bürger Europas und 75 Prozent der Deutschen sehen der weiteren Entwicklung der Europäischen Union optimistisch entgegen. Skeptisch äußert sich ein Viertel der Europäer.

TNS Opinion befragte im Auftrag der Europäischen Kommission etwa 30 000 Bewohner der 27 EU-Mitgliedsstaaten, der zwei Beitrittskandidaten und der türkisch-zypriotischen Gemeinschaft nach ihrer Einschätzung. Das Ergebnis: Die Bürger der zwölf neuen EU-Mitgliedsstaaten aus dem ehemaligen Ostblock (74 Prozent) rechnen noch mehr als die Bürger der alten EU-Mitgliedsstaaten (68 Prozent) mit einer positiven EU-Zukunft.

Vor allem Polen (82 Prozent), Slowenen (80 Prozent) und Esten (77 Prozent) geben sich hoffnungsvoll. Von den Bürgern der alten EU-Mitgliedsstaaten sind insbesondere Dänen (77 Prozent) und Deutsche (75 Prozent) von einer positiven Entwicklung der Europäischen Union überzeugt. Etwas weniger euphorisch isehen Ungarn (58 Prozent), Briten (57 Prozent), Portugiesen (57 Prozent) und Österreicher (53 Prozent) die Perspektive. Auch die Bürger des Beitrittskandidaten Kroatien (53 Prozent) und der Türkei (52 Prozent) äußern sich gegenüber der weiteren Entwicklung der Europäischen Union vergleichsweise verhalten.

Dass die Europäische Union in 50 Jahren zu den führenden außenpolitischen Mächten gehört, glauben 61 Prozent der Europäer und 72 Prozent der Bundesbürger. Lediglich ein Viertel der Europäer bezweifelt, dass die EU auf längere Sicht im Konzert der großen Mächte mitspielt.

Dass die EU innerhalb der nächsten 50 Jahre ihre heutige ökonomische Spitzenposition einbüßen könnte, befürchten nur 31 Prozent der EU-Bürger. Während die Deutschen mit ihren Abstiegsängsten im Schnitt aller EU-Bürger liegen, sind Zypern (56 Prozent), Griechen (48 Prozent), Slowenen (41 Prozent), Kroaten (46 Prozent) aber auch Briten (45 Prozent) vergleichsweise häufig von der Sorge getrieben, Europa könnte wirtschaftlich in die zweite Liga absteigen.

Weit verbreitet ist unter den Europäern schließlich die Ansicht, dass sich langfristig die institutionelle Architektur der Europäischen Union verändert. 54 Prozent der Deutschen und 51 Prozent der Europäer erwarten, dass die Europäische Union in 50 Jahren ihren Präsidenten dierekt wählt. 60 Prozent der Deutschen und 56 Prozent der Europäer rechnen auf längere Sicht mit der Formierung einer gemeinsamen europäischen Armee.

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