Freihandelsabkommen verändern die asiatischen Automärkte

Die zunehmende Zahl von Freihandelsabkommen im asiatischen Raum wird bis zum Jahr 2009 den dortigen Automobilmarkt rasant verändern. Mit einem jährlichen Plus von 14,1 Prozent und 4,4 Millionen verkauften Pkw wird der chinesische Markt dann den bisherigen Spitzenreiter der Region, Japan, einholen. Indien dürfte in vier Jahren mit prognostizierten 1,8 Millionen Pkw Korea als drittgrößten Automobilmarkt in Asien ablösen.

Auch Thailand befindet sich angesichts einer jährlichen Wachstumsrate von 15 Prozent auf der Überholspur. Das sind die Ergebnisse einer Analyse der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG, für die die Berater auf aktuelle Marktdaten zugriffen und zahlreiche Interviews mit führenden Branchenvertretern führten.

„2009 werden rund 17 Millionen Pkw im asiatischen Raum produziert, das sind dann genauso viele wie in Europa. Und auch die Zulieferindustrie der Region wird massiv wachsen. Nicht nur, um die heimische Produktion auszurüsten, sondern auch, weil sie eine kostengünstige Produktionsbasis für den Rest der Welt darstellt,“ erklärt Hans-Dieter Krauss, Leiter des Segments Automotive bei KPMG.

Zahlreiche zwischen asiatischen Ländern bereits abgeschlossene und weitere für 2006 vereinbarte Freihandelsabkommen beeinflussten die Branche zunehmend und dürften Automobilkonzerne dazu veranlassen,
ihre Strategie in der Region zu überdenken. Das zeige das Beispiel Thailand. Das Land spiele seine Vorteile als ASEAN – und AFTA-Mitglied aus und werbe für sich selbst als Produktionszentrum in Südostasien.

Thailand will die Pkw-Produktion bis Ende 2010 auf 1,8 Millionen Einheiten verdoppeln – 800 000 davon sollen in den Export gehen. Damit würde das Land auf Platz 9 der weltgrößten Automobilproduzenten vorstoßen. Im vergangenen Jahr exportierte Thailand bereits Kfz-Teile im Wert von 5 Milliarden US-Dollar – nach Plänen der Regierung soll sich diese Summe bis Ende 2010 verdoppeln.

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