Forschung: Angeblich teurer Wein schmeckt Probanden besser

US-Forscher konnten beobachten, dass die Aktivität der Gehirnregion, die über Geschmack mitentscheidet, bei Versuchsteilnehmern, die angeblich teuren Wein probierten, deutlich ansteigt. In ihrer Studie wollen die Wissenschaftler zeigen, auf welche Weise Werbung das Gehirn - und damit die Produktentscheidungen der Verbraucher - beeinflusst.

Antonio Rangel vom California Institute of Technology in Pasadena und seine Mitarbeiter, die inn den «Proceedings» der US-Akademie der Wissenschaften darüber berichteten, ließen 20 Probanden fünf Cabernet-Sauvignon-Weine probieren. Mit Hilfe eines Magnetresonanz-Tomographen konnten die Wissenschaftler die Aktivität des Gehirns während des gesamten Versuchs messen. Die Versuchsteilnehmer waren der Ansicht, dass es Ziel des Versuchs sei, mehr über das Schmecken an sich herauszufinden, und dass der Verkaufspreis unterschiedlich sei. Tatsächlich ließen die Forscher ihre Probanden aber nur drei verschiedene Weine verköstigen zwei davon doppelt mit jeweils unterschiedlichen Preisangaben.

Das Ergebnis: Grundsätzlich beurteilten die Versuchsteilnehmer die vermeintlich teuren Weine geschmacklich besser als die günstigen. Im Gehirn zeigte sich dies durch eine höhere Aktivität im sogenannten medialen orbitofrontalen Cortex. Diese Region ist an der individuellen Beurteilung von Gerüchen, dem Geschmack von Essen oder auch von Musik beteiligt. Allein der Preis des Weines reiche aus, um die Aktivität in dieser Hirnregion zu verändern und so das individuelle Geschmacksurteil zu beeinflussen, schreiben die Wissenschaftler. Die Forscher vermuten, dass andere Angaben, etwa Angaben zur Herkunft des Produkts, seinen Inhaltsstoffen, der Markenname oder das Qualitätsurteil eines Experten, ähnlich auf das Gehirn wirken.

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