Fintechs versus Banken: Ein Kampf zwischen David und Goliath

Immer mehr innovative Technologieunternehmen werden im Finanzbereich gegründet, die Höhe der Investitionen in Fintech-Start-ups steigt unaufhörlich. 2015 haben diese allein im deutschsprachigen Raum über eine Milliarde Euro betragen – ein neues Hoch, das traditionellen Banken zu denken geben sollte
Was sind die Vorteile von Fintechs und was die Vorteile von Banken?

Von Gastautor Dr. Albert Wahl

Was können Fintechs also nun leisten? Drei Eigenschaften, die sich Banken auch endlich aneignen sollten:

1. Fintechs bieten Leistungen günstiger und schneller an

Es war an der Zeit, dass der Finanzsektor eine Disruption erfährt und Banken Konkurrenz von dynamischen Start-ups bekommen. Seit der Finanzkrise haben viele Anleger gegenüber Banken ein gewisses Misstrauen entwickelt. Zudem wirken die Dienstleistungen und die Form, in der Finanzhäuser sie anbieten, oftmals intransparent und unflexibel. Sie werden als zu kostspielig, zu kompliziert und zu langsam empfunden – kurzum als nicht mehr zeitgemäß. Fintech-Start-ups hingegen entwickeln gezielt Prozesse, die Nutzern Zeit und Geld sparen. Auch weil sie keine Filialen betreiben, können sie Leistungen günstiger anbieten als Banken.

2. Fintechs gehen auf Kundenbedürfnisse ein

Ein Drittel der Deutschen wünscht sich eine Auswahl an bequemeren und schnelleren Transaktionsmodellen. Mehr als zwei Drittel haben den Wunsch, ihre Geldbewegungen mobil verfolgen zu können und spontane Überweisungen zu tätigen (PwC, 2015). Doch bisher ignorieren Banken diese Bedürfnisse weitestgehend, ebenso wie sie außer Acht lassen, dass globale Unternehmen wie Apple und Google die Umsetzung des „Mobile Wallet“ längst vorantreiben. Nur vereinzelt bieten Banken mobile Zahlungsmöglichkeiten an. Dies ist unter anderem damit zu begründen, dass sie sich in Bezug auf neuartige Bezahlsysteme uneinig sind, sodass bisher keine ganzheitliche Lösung umgesetzt werden konnte. Durch diese verpasste Chance entstehen nicht nur für die Kunden Nachteile, sondern vor allem für die Banken selbst. Fintechs schließen die Lücke, indem sie flexible Möglichkeiten anbieten, die lösungs- und kundenorientiert sind.

3. Fintechs agieren zukunftsorientiert

Das deutliche Optimierungspotenzial der etablierten Finanzhäuser stellt für Fintech-Start-ups einen idealen Ausgangspunkt dar. Es ist nicht übertrieben zu behaupten, dass sie dank innovativer Finanzlösungen die Banken bereits überholt haben – sei es im Bereich der Kreditvergabe, des Geldtransfers oder des Private Banking. Vor allem mit ihren Lösungen für digitale Bezahlvorgänge bringen Fintechs die Banken zunehmend in Bedrängnis. Auch dank des Vormarschs von Fintechs ist davon auszugehen, dass Mobile Payment sich in naher Zukunft durchsetzen wird, deutschlandweit sowie global. Um mobile Zahlvorgänge vollständig zu etablieren, müssen allerdings relevante Mehrwerte geboten werden. Als Anbieter einer eigenen Mobile Payment und Loyalty Plattform hat die UMT AG erkannt, dass neben der Einhaltung hoher Sicherheitsstandards die Einbindung von Bonussystemen, Coupons und weiteren Attraktionen ein entscheidender Faktor ist, um Verbraucher davon zu überzeugen, dass die Zahlung mit dem Smartphone sinnvoll ist. Die Technologie der Plattform lässt sich in bestehende Apps integrieren, sodass im stationären Handel oder E-Commerce die mobile Zahlungsfunktion sowie alle zuvor erwähnten Mehrwerte implementiert werden können.

Fazit: Auch in diesem Gefecht wird wohl David siegen!

Albert WahlZum Autor: Albert Wahl ist CEO der United Mobility Technology AG (UMT AG). Nach Stationen bei BMW, IBM und der Deutschen Bank war Wahl von 1998 bis Ende 2012 als Vorstand bei der MS Industrie AG (ehemals GCI Industrie AG) tätig. 

UMT entwickelt mobile Technologielösungen zur Verkaufsförderung, unter anderem für Payback.