Fallende Gewinne im Automobilsektor abzusehen

Topmanager der Autoindustrie erwarten für den Zeitraum 2009 bis 2013 geringere Umsätze und Gewinne, mehr Insolvenzen sowie eine Zunahme von Fusionen und Übernahmen. Das berichtet „die Welt“ aufgrund von Ergebnissen einer Umfrage des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens KPMG, für die 200 Vertreter der Automobil- und Zulieferindustrie befragt wurden.

Für die kommenden Jahre gehe knapp die Hälfte der Befragten von stark schwankenden Erträgen aus oder sehe sich außerstande, die Rentabilität ihres Unternehmens einzuschätzen. „Das ist ein ungewöhnlich hoher Wert und kein gutes Zeichen für eine Branche, die in hohem Maße von langfristigen Planungen abhängig ist“, sagt Uwe Achterholt, Automobil-Chef von KPMG. So seien 25 Prozent der Manager der Ansicht, dass die Ertragskraft der Unternehmen sinken wird. Zudem gehe nur noch einer von sechs Automanagern für die Periode von steigenden Renditen aus.

Mit 77 Prozent sehen allerdings mehr als doppelt so viele Manager wie im Vorjahr die Gefahr von Insolvenzen in der Branche. Pessimismus sei vor allem unter Zulieferern verbreitet, von denen 87 Prozent von einer steigenden Zahl an Firmenpleiten ausgehen. Unter den Herstellern halten dies drei von vier Befragten für wahrscheinlich. Ursache für die Befürchtungen seien im Wesentlichen Umsatzverluste, aber auch nicht wettbewerbsfähige Kostenstrukturen, Schulden und Pensionsverpflichtungen der Unternehmen. Mit 72 Prozent würden auch doppelt so viele Branchenexperten wie im Vorjahr erwarten, dass es unter Herstellern in den kommenden Jahren zu Fusionen, Übernahmen oder Allianzen kommt. Dafür werde der Automarkt in den Schwellenländern aber schneller wachsen als in allen anderen Regionen. Das größte Wachstum stehe laut den Befragten in Osteuropa sowie Zentral- und Südamerika, hier vor allem in Brasilien, bevor.

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