Facebook verdrängt TV als Nachrichtenkanal

Während Deutsche und Franzosen eher auf traditionelle Medien zurückgreifen, entwickelt sich das soziale Netzwerk Facebook besonders bei den Briten zum Schlüsselportal für das Lesen von Nachrichten. Den neuesten Erkenntnissen einer Verbraucherbefragung des Instituts Lightspeed Research zufolge sind es 15 Prozent aller Briten und 30 Prozent der 18- bis 24-Jährigen unter ihnen, die das soziale Netzwerk Facebook als Quelle für ihren Nachrichtenkonsum wählen. Im Vergleich dazu gaben nur neun Prozent der deutschen Verbraucher (17 Prozent der 18- bis 24-Jährigen) und sechs Prozent der Franzosen (elf Prozent) an, dass sie hier Nachrichten abrufen.

Lightspeed Research befragte jeweils 1 000 Verbraucher in Großbritannien, Deutschland und Frankreich. Die Ergebnisse zeigen neben der Bedeutungszunahme der sozialen Medien, dass die Wahl der Nachrichten-Quelle von der Tageszeit abhängig ist. Während das Fernsehen in Großbritannien der dominierende Nachrichtenkanal am Morgen ist, wird in Deutschland eher Frühstücksradio gehört: 46 Prozent der Deutschen schalten das Radio am Morgen zu Hause ein und 49 Prozent auf dem Weg zur Arbeit. In den Abendstunden wird in allen Ländern ferngesehen.

Insbesondere die 18- bis 34-Jährigen wenden sich, wenn es um Nachrichten geht, zunehmend von den traditionellen Medien ab. Nur 36 Prozent der jungen Deutschen, 38 Prozent Briten, aber immerhin 46 Prozent Franzosen sagen, dass das Fernsehgerät ihre wichtigste Quelle für Nachrichten ist. Online-Nachrichten holen den Fernseher dabei fast ein: 25 Prozent der Deutschen sowie je 29 Prozent der Briten und Franzosen informieren sich hier über das Tagesgeschehen. Gar keine Nachrichten im Fernsehen schauen zwölf Prozent der 18- bis 34-jährigen Deutschen und Franzosen sowie 16 Prozent der 18- bis 34-jährigen Briten. Auch unter 35- bis 54-Jährigen verzichten neun Prozent (Deutschland und Frankreich) bis zwölf Prozent (Großbritannien) auf Nachrichtensendungen im Fernsehen. Die Umfrage zeigt darüber hinaus, dass sich die verschiedenen Medienkanäle ergänzen. In allen Ländern gehen fast drei Viertel der Befragen online, um mehr über eine Nachricht, die sie im Fernsehen gesehen oder im Radio gehört haben, zu lesen.

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