Facebook-Marketing in der Reisebranche

Reisen sind das am weitesten verbreitete Thema auf Facebook. 42 Prozent der Inhalte haben einen Reisebezug und inspirieren Menschen, berichtete Lee McCabe, Global Head of Travel Strategy bei Facebook, gestern auf der Tourismusmesse ITB. Wie Reiseunternehmen das hierzulande meistgenutzte soziale Netzwerk für ihr Marketing nutzen, erläuterte McCabe anhand von vier Case-Studies.
Am 15. Dezember 2010 stellt Lufthansa die neue Europakabine vor.

Nach Informationen des Facebook-Managers diskutieren die Nutzer über das nächste Reiseziel, dokumentieren ihre Reiseerlebnisse und fragen Freunde nach Tipps. Genau dies könne die Reisebranche für ihre Marketingaktivitäten nutzen und in messbare Erfolge umwandeln. „Mit 26 Millionen monatlich aktiven Menschen in Deutschland, von denen 15 Millionen Facebook täglich mobil nutzen, erreichen Reiseunternehmen nicht nur eine große Reichweite, sondern auch genau ihre Zielgruppe“, betont McCabe.

Lufthansa: Emotionen steigern Markenbeliebtheit

Mit vielen kleinen dokumentarischen Geschichten über Menschen und ihre Erlebnisse weckte Lufthansa die Lust auf Abenteuer und Entdecken. Die Kampagne erreichte 16,3 Millionen Menschen in Deutschland und den USA in ihrem News Feed auf dem Desktop und mobil. Das Resultat: eine 14-prozentige Steigerung der Markenbeliebtheit in der Kernzielgruppe. „Facebook ist für uns eine ideale Plattform, um mit hochemotionalen Geschichten Millionen von Menschen zu inspirieren – sie bietet uns die Möglichkeit, relevante, hochwertige Inhalte mit Marketing-Effekt und Media-Effizienz zu verbinden“, sagt Alexander Schlaubitz, Senior Vice President Marketing bei der Lufthansa AG.

Thomas Cook: Höhere Abverkäufe bei geringeren Kosten

Auch Reisemittler und Veranstalter können von Facebook profitieren. Thomas Cook beispielsweise wollte seine Online-Abverkäufe steigern und dabei die Kosten pro Bestellung senken. Im Rahmen der Kampagne stellte Thomas Cook fest, dass Facebook mit der Performance klassischer Display-Kampagnen mithalten kann – und diese in den Ergebnissen zum Teil sogar übertrumpft. In diesem Fall lag der CPO sogar 38 Prozent niedriger als bei vergleichbaren Display-Kampagnen. „Facebook ist eine geeignete Ergänzung zu unserem Marketingmix. Mit Sicherheit werden wir uns für zukünftige Kampagnen wieder die Möglichkeiten anschauen, die Facebook zu bieten hat“, meint Dirk Ebbighausen, Leiter Online Marketing, Thomas Cook AG.

Sixt: Mit Retargeting Kunden gewinnen

Sixt wollte seine Online-Umsätze steigern und nutzte hierfür die Retargeting-Option „Facebook Exchange“. Mit 30 Prozent mehr Abverkäufen auf sixt.de wurden die Erfolgserwartungen weit übertroffen: „Wir konnten selektiv Kunden ansprechen und konvertieren, die zuvor akquiriert worden sind, aber den Bestellprozess auf unseren Buchungsseiten abgebrochen haben“, erläutert Stephan Hong, Director Online Marketing von Sixt.

Sonnenklar.tv: Kampagne mit mehr Reichweite

Der TV-Reiseshopping-Sender „Sonnenklar.tv“ wollte zusätzliche Reichweite zur TV-Kampagne sowie Neukunden generieren – und vor allem ein jüngeres Publikum erreichen. In der hart umkämpften Reisebranche konnte das Unternehmen mit einer integrierten Kampagne fünf Prozentpunkte Zuwachs der Markenbekanntheit in der jüngeren Neukunden-Zielgruppe der 35- bis 44-Jährigen erzielen. „Die Menschen, die auf Anzeigen klicken, sind nicht die, die später auch kaufen. Ähnlich wie bei TV-Werbung, Out-of-Home oder anderen Massenmedien bedingt einzig die Frequenz und die Relevanz der Botschaft die spätere Aktion des Kunden, nicht der Klick. In einer Welt der Last-Klick- und CPC-Kampagnen zwingt dies zum Umdenken“, sagt Dirk Föste, Managing Director, FTI eCom GmbH.

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