Eine Woche im Zeichen von Paris

Es gibt Ereignisse, die überlagern in ihrem Schrecken alles andere. Die letzte Woche war so eine - die Attentate von Paris hinterlassen Trauer, Wut und Trotz. In dieser Woche widmet sich der absatzwirtschaft-Wochenrückblick ausschließlich diesen Reaktionen.

Eindrucksvolle Anteilnahme

Über hundert Tote und mehrere hunderte Verletzte – die erschreckende Bilanz der Attentate von Paris. Nicht nur Frankreich trauert, sondern die ganze Welt nahm Anteil an den schrecklichen Ereignissen. Überall auf der Welt erstrahlten Gebäude in den französischen Nationalfarben. In der New Yorker Metropolitan Opera ließ Dirigent Placido Domingo den Chor auf die Bühne kommen. Überraschend bei der Oper „Tosca“, die normalerweise ohne diesen aufgeführt wird. Es war dann auch kein Teil der Oper, sondern die französische Nationalhymne, die Domingo dirigierte. Auch an anderer Stelle erklang die Marseillaise: Das Freundschaftsspiel zwischen Frankreich und England fand trotz Terror und Trauer statt. Und begann mit einem Moment der Solidarität: Das ganze Wembleystadion erstrahlte in den französischen Nationalfarben und alle Zuschauer sangen die Nationalhymne der Grande Nation.

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Unternehmen zeigen Solidarität

Auch viele Unternehmen bekunden ihre Anteilnahme. Viele veröffentlichten Beileidsbekundungen auf ihren Unternehmenswebseiten oder versahen ihre Homepage mit einer schwarzen Schleife. Andere halfen konkret, wie zum Beispiel Vodafone: In der Zeit vom 13. bis zum 18.11. kündigte das Unternehmen an, keine Anrufe von und nach Frankreich zu berechnen. Eine Übersicht über die Reaktionen der Unternehmen und warum Air France unfreiwillig daneben griff.

Anonymous gegen den IS

Sie haben sich schon mit vielen angelegt und auch dieses Mal lässt sich das Hacker-Kollektiv Anonymous nicht aufhalten. Schon einen Tag nach den grausamen Attentaten von Paris erklärt die Vereinigung dem sogenannten Islamischen Staat den Krieg. Und der wird nicht aus der Luft oder zu Lande ausgefochten, sondern im Netz. Denn auch dort verbreiteten die Terroristen ihre menschenverachtenden Botschaften und Hass. Anonymous will das verhindern und hat bereits erste Erfolge zu verzeichnen. Warum dieser Kriegsschauplatz noch lange erhalten bleiben wird, hat „Meedia“ aufgeschrieben.

Medienkompetenz in Zeiten des Terrors

Wenn schreckliche Ereignisse wie in Paris passieren, ist es Aufgabe der Medien den Überblick zu behalten und  Informationen nicht ungeprüft weiterzugeben. Der Fall des Kanadiers Veerender Jubbal beweist jedoch, dass das nicht immer so geschieht. Wie „Vice“ berichtet hatte ein Twitter-Account ein Bild des Bloggers so verändert, dass auch dem unbescholtenen Jubbal ein Terrorist wurde. Auf dem Original hält der Blogger ein Tablet in der Hand und posiert vor einem Spiegel, als Sikh trägt Jubbal einen Turban. In der manipulierten Version trug er dann statt des Tablets einen Koran und um seine Körper einen Bombengürtel. Verbreitet von einem mittlerweile gesperrten Account ging das Bild durch die sozialen Netzwerke – und wurde von manch einem Medium dankend angenommen. Eine spanische Tageszeitung nahm das Bild auf die Titelseite.

Medienkompetenz in Zeiten des Terrors 2

Vergleiche sind im Journalismus beliebt: Sie ordnen ein, erklären und sind manchmal sogar für eine amüsante Wende gut. Doch was die „Westfalenpost“ da in einen Sportbericht packte, war einfach nur geschmacklos. Darin wird die Leistung eines lokalen Handballvereins als mindestens genauso traurig beschrieben wie die Attentate in Paris. Ein Kommentar an dieser Stelle erübrigt sich. Die Reaktionen hat „Meedia“ zusammengefasst.

Mit wütendem Witz gegen die Angst

Der US-amerikanische Comedian und Talker John Olivier hat nur eine Antwort für die IS-Terroristen und die ist eindeutig: „Fuck those assholes“. Und erklärt gleich noch mit, warum es absolut hirnverbrannt ist, sich mit Frankreich anzulegen. Schließlich habe die menschenverachtende Ideologie des IS keine Chance gegen die französische Kultur. Ein kurzer Moment, der einen zum Lachen brachte in dieser Woche.