Bayer und Monsanto werben bei Trump, Obama verlässt die große Bühne und Ausverkauf bei Yahoo

So jung ist das Jahr und direkt so hektisch: Obama verlässt die öffentliche Bühne mit einer bewegenden Rede, Trump sorgt währenddessen für Furore bei einer Pressekonferenz und führt geheimnisvolle Gesprächen mit großen Unternehmen und Yahoo ist Geschichte. Dazu gewann ein grandioser Film sieben Golden Globes. Unser Wochenrückblick
Unser Wochenrückblick mit Trump, Obama, Yahoo und La La Land

Die Werbeaktion der Woche: Bayer und Monsanto

Sie schleimen sich jetzt schon ein: Die Chefs von Bayer und Monsanto haben einem Medienbericht zufolge mit dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump über ihre Fusionspläne gesprochen. Das berichtet der TV-Sender Fox Business Network unter Berufung auf mehrere Insider. Worum ging es? Bayer-Chef Werner Baumann und Monsanto-Boss Hugh Grant trafen sich in New York mit Trump um ihm wohl einen Deal schmackhaft zu machen. Denn Bayer will den Saatgutspezialisten Monsanto für 66 Milliarden Dollar aufkaufen. Das Kartellamt stellt sich quer, also läuft man am besten direkt zum bald mächtigsten Mann der Welt. Und wie macht man so ein Thema attraktiv? Natürlich durch das Argument mehr Arbeitsplätze in den USA entstehen zu lassen. Wie der auf die Werbe-Aktion der beiden Konzernbosse reagiert hat, ist nicht bekannt. Insidern zufolge ging es um diese geplante Akquisition, darüber hinaus ging es aber auch um „ihre Ansichten zur Zukunft der Agroindustrie und deren Innovationsbedarf“.

Monsanto ist der weltgrößte Hersteller von Saatgut. Bayers Geschäft liegt im Bereich Pflanzenschutzmittel wie Unkraut- und Insektenvernichtern. Zusammen könnten Sie ihre Aktivitäten verstärken, würden aber auch gleichzeitig zum mächtigen Marktführer.

Währendessen klopfen auch andere Unternehmen bei der zukünftigen US-Regierung an. So traf sich Toyota-Chef Akio Toyoda mit dem designierten Vize Mike Pence in Washington. Eine Unternehmenssprecherin bestätigte das Treffen, wollte aber nichts zum Inhalt der Unterredung sagen. Gerade das Thema „Autobranche“ hat Trump ins Visier genommen. Er will den US-Markt stärken und die günstigere Produktion in Mexiko einstellen. Trump hatte der Autobranche sonst mit Strafzöllen gedroht.

Die Rede der Woche: Obama sagt laut „Bye Bye“

Worte haben die Kraft, etwas zu bewegen, Emotionen heraufzubeschwören und uns kurz die Luft zu nehmen. Worte haben die Kraft, uns zu begeistern und uns zu vereinen. Am Dienstag hielt Präsident Barack Obama eine dieser großen, nachdenkliche Reden, die einem den Atem rauben. Dabei wendet er fünf Stile an, die seine Reden so einmalig machen. Vor allem mit seinem Lächeln gewinnt er die Zuschauer. Große Reden haben immer auch persönliche Momente. Als er seiner Frau und seinen Kindern dankt, kommen ihm die Tränen: „Michelle LaVaughn Robinson, aus den Südsaaten: In den letzten 25 Jahre warst du nicht nur meine Frau und die Mutter meiner Kinder. Du bist auch mein bester Freund. Du hast nie um diese Rolle gebeten, aber du hast sie mit Güte, Stil und guter Laune so besonders ausgefüllt. Erst du machtest das Weiße Haus zu einem Ort, der jedem gehört. Die junge neue Generation setzt heute ihre Ziele höher, weil sie dich als Vorbild haben.“ Mit welchen Mitteln Obama noch die Massen von sich überzeugt und warum er rhetorisch der letzte große Politiker ist, lesen Sie hier.

Der Abgang der Woche: Yahoo

Sie zieht die Reißleine. Spät. Marissa Mayer (41) zieht sich aus dem Vorstand von Yahoo zurück – vorausgesetzt, der 4,8-Milliarden-Dollar-Deal mit Verizon platzt nicht auf den letzten Metern: Der Telekommunikationskonzern hat nach Bekanntwerden der massiven Daten-Diebstähle bereits angekündigt, den Kauf auf den Prüfstand zu stellen. Der einstige Google-Konkurrent hat in den letzten Jahren vor allem mit einem Schlagzeilen gemacht: Gestohlene Daten durch Hacker-Attacken – obendrein im großen Stil und in Serie. Kein Zweifel: Das Internetunternehmen hat Marissa Mayer, seit Juli 2012 Vorstandsvorsitzende bei Yahoo, vor eine Mammutaufgabe gestellt. Sie musste neben jenem Krisenmanagement auch noch gegen die immer stärker werdende Konkurrenz durch Unternehmen wie Google und Facebook ankämpfen. Nun gibt der Konzern auf: Der Internet-Pionier will nach dem geplanten Verkauf des Webgeschäfts an Verizon das verbliebene Unternehmen in Altaba umbenennen. Die heutige Konzernchefin Marissa Mayer werde dann den Verwaltungsrat der Firma – das Kontrollgremium mit weitreichenden Funktionen – verlassen, teilte Yahoo am Montag mit. Mehr dazu lesen Sie hier.

Der Film der Woche: Der Film des Jahres

Es scheint fast so, als würde alles, was Regiewunderknabe Damien Chazelle anpackt, funktionieren. Und zwar grandios funktionieren. Der Regisseur von „La La Land“ räumte mit seinem Film bei der Verleihung der Golden Globes – aufgepasst, neuer Rekord – sieben Auszeichnungen ab: Bester Film, beste Regie, bestes Drehbuch, beste Hauptdarsteller, beste Musik, bester Song. Wer den Film gesehen hat, wird schnell feststellen: Musicalfreunde lieben ihn und Musicalhasser leider auch. Denn, obwohl keine besonders originelle Geschichte, ist dieses Retro-Musical nur am Rande eine echtes Singspiel. Vielmehr ist es eine Geschichte über zwei Träumer. Da passt es ja, dass sich die Traumfabrik immer wieder neu erfindet. „La La Land“ lässt das Filmmusical, welches schon Ende der 60er-Jahre starb, wieder aufleben. Die ganze Geschichte und Background-Infos zur Preisverleihung und zum Film finden Sie bei meedia.de.