Ebay plant eigenen Versandservice

Das Internet-Auktionshaus eBay will laut Informationen der Nachrichtenagentur Pressetext einen eigenständigen Versandservice einführen. Mit einem derartigen Dienst würde sich das Unternehmen zunehmend an das bereits etablierte Geschäftsmodell der Handelsplattform Amazon annähern.

Anlass dazu gebe die differenzierte Geschäftsentwicklung der beiden Konzerne im vergangenen Jahr. So sei es Amazon gelungen, den Überschuss um knapp neun Prozent auf 225 Millionen Dollar zu steigern, während der Wettbewerber einen deutlichen Gewinneinbruch hinnehmen musste. In entgegengesetzte Richtungen hätten sich die Unternehmen besonders im Weihnachtsgeschäft entwickelt: Das traditionell starke Schlussquartal sah für Ebay erstmals ein rückläufiges Geschäft vor. Dagegen habe es Amazon ein neues Rekordergebnis beschert.

Mit der Option für Amazon-Kunden, gebrauchte Artikel verkaufen oder versteigern zu können, habe das ursprünglich als Online-Buchhandel gegründete Unternehmen einen direkten Angriff auf das Ebay-Kerngeschäft gestartet. Die Ausdehnung des Angebots auf umsatzstarke Produktkategorien wie Hightech und Elektronik habe Ebay zusätzlich unter Druck gesetzt. Angesichts der Probleme werde auch ein Verkauf der Unternehmenstochter Skype immer wahrscheinlicher. Durch die Eingliederung der Ebay-Shop-Artikel in das Hauptangebot der Seite sowie eine engere Kooperation mit Herstellern versuche sich das Unternehmen offenbar immer stärker am Amazon-Modell zu orientieren und sich auch als Festpreisportal zu etablieren.

Mit der Einführung eines eigenen Versanddienstes würde das Auktionshaus den Kundenservice erhöhen und könnte die zunehmende Abwanderung von Nutzern bremsen. Dem Branchenblog Auction Bytes zufolge werden von Ebay derzeit Umfragen durchgeführt, um das Interesse eines eigenen Versanddienstes bei Power-Sellern, Shop-Betreibern und Profiverkäufern zu testen. Gegenüber der Nachrichtenagentur habe das Unternehmen jedoch von einer Stellungnahme abgesehen. pte

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