Do’s & Don’ts: Marketing zum Black Friday

Der Black Friday läutet die vorweihnachtliche Shopping-Saison ein. Für Marken und Händler Anlass genug, jetzt kräftig die Werbetrommel zu rühren. Allerdings steigt in der Weihnachtszeit auch der Wettbewerbsdruck, da die Kunden von allen Seiten eine Fülle an lukrativen Angeboten erhalten.

Ein Gastbeitrag von Rolf Anweiler, SVP Marketing bei Mapp Digital

Auch ich habe in den vergangenen anderthalb Wochen reichlich Werbung und Offerten (oft mehrfach) von diversen Hotels, Restaurants, Geschäften erhalten – sprich von jeder Marke, bei der ich in der Vergangenheit etwas gekauft habe und sogar von einigen, bei denen ich noch nie gekauft habe. Das war zu viel, hat nur genervt und einen frustrierten Empfänger aus mir gemacht. So sollten wir Marketing nicht betreiben, denn das ist kein „kundenorientierter“ Ansatz.

Die Statistiken belegen diese Flutwelle an Werbepost: Allein in den USA steigt die Menge an Botschaften dieser Art von Jahr zu Jahr um 13 Prozent an und am Black Friday sogar auf über 165 Prozent. Auch im E-Mail-Kanal sehen wir regelmäßig zweistellige Zuwachsraten, vor allem am Black Friday, dem Tag nach Thanksgiving, an dem traditionell das Weihnachtsgeschäft beginnt. Und auch in Deutschland ist der Handel vorbereitet: Bei Amazon & Co. winken den Kunden satte Rabatte – 2017 zelebriert der Online-Riese den Black Friday zum dritten Mal auch in Deutschland und viele Onlinehändler ziehen mit reduzierten Preisen mit.

Interessanterweise fand die National Retail Federation heraus, dass mehr als die Hälfte der Verbraucher bereits im Oktober beginnen, nach Weihnachtsgeschenken zu suchen. Deshalb ist es unerlässlich, dass Marketers rechtzeitig vor dem „Big Shopping Day“ eine Marketingstrategie für die Vorweihnachtszeit entwickeln.

Mit einigen Kniffen können Marken und Händler ihre Black-Friday-Strategie auch im letzten Augenblick noch optimieren.

Personalisierung und Orchestrierung sind entscheidend

Es ist allgemein bekannt, dass die Frustration der Kunden durch das Einkaufen im Geschäft und überfüllte Posteingangskörbe während der Weihnachtszeit zunimmt. Eine großartige Möglichkeit, dies zu mindern, ist die Nutzung von Online-Shopping durch strategisches und personalisiertes E-Mail-Marketing, Coupon-Angebote und gezielte Segmentierung durch Datenmanagement.

Maßgeschneiderte Angebote machen Kunden glücklich

Sie können die Effektivität und die Konversionsrate Ihrer Kampagnen steigern, indem Sie die Shopping-Gewohnheiten Ihrer Zielkunden erforschen. Berücksichtigen Sie laufend ihre Bewertungen und Produktkäufe. Auf diese Weise können Sie die Präferenzen der Kunden im Voraus und in Echtzeit erkennen und Last-Minute-Aktionen vermeiden. Segmentieren Sie dann Ihre Zielgruppe anhand ihrer individuellen Kaufhistorie und anhand des Kaufzeitpunktes. Eine der besten Möglichkeiten besteht darin, maßgeschneiderte Angebote zu erstellen, die den spezifischen Bedürfnissen Ihrer Kunden während der Vorweihnachtszeit entsprechen.

Optimieren Sie Ihre Reichweite über alle Devices

Jeder weiß, dass die Inboxen während der Feiertage überflutet werden, besonders am Black Friday. Optimieren Sie die Platzierung und die Zustellbarkeit Ihrer E-Mail, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass Ihr Kunde sie liest. Es ist auch wichtig, Ihre Marketingstrategie nicht auf eine Plattform oder ein Gerät zu konzentrieren. Maximieren Sie Ihre Reichweite, indem Sie E-Mail-Vorlagen erstellen, die auf dem Desktop und auf mobilen Endgeräten kompatibel sind.

Zudem sind Kunden an Feier- und Brückentagen häufiger mit ihren Smartphones unterwegs und öffnen ihre E-Mails auch auf diesen. Deshalb sollten Sie an eine starke mobile E-Mail-Marketing-Kampagne denken.

Kunden möchten selbst entscheiden, wann sie einkaufen

Das gilt besonders während der hektischen Vorweihnachtszeit. Bieten Sie deshalb Ihre Sonderangebote nicht nur am Black Friday an, sondern längerfristig. Damit können Marken und Händler auch nach dem Black Friday mit den Kunden im Gespräch bleiben und neue Produkte bewerben, exklusive Dienstleistungen anbieten und „die kleinen Dinge“ feiern.

Laut RetailNext verlagert sich ein Teil des Dezember-Umsatzes in den Januar, was darauf hindeutet, dass die Käufer auf den „Schlussverkauf“ nach der Weihnachtssaison warten. Nutzen Sie diesen Trend und integrieren Sie auch eine Kampagne nach der Weihnachtszeit in Ihre Gesamtstrategie.

Kommunizieren sie kundenorientiert – nicht nur zu Weihnachten

In der Vorweihnachtszeit haben alle Menschen viel zu erledigen. Denken Sie also daran, immer kundenorientiert zu kommunizieren. Sie müssen Ihre Kunden als Individuen kennenlernen und verstehen, warum sie Ihre Marke allen anderen vorziehen. Der beste Weg, eine gesunde Kundenbeziehung aufrechtzuerhalten, besteht darin, sie bewusst und konsequent das ganze Jahr über zu pflegen.

Über den Autor: Rolf Anweiler ist als Senior Vice President Marketing für die globale strategische Ausrichtung der Marketingkommunikation von Mapp Digital verantwortlich. Bis Juli 2016 war der Diplom Wirtschaftsingenieur Regional Leader Marketing International bei Teradata Marketing Applications. Dort verantwortete er die internationale Ausrichtung und konsequente Umsetzung der Markenkommunikation in diversen Märkten wie Deutschland, England, Frankreich, China und vielen weiteren. Seine Karriere startete er bei dem E-Mail-Marketing Spezialisten eCircle 1999. Dort leitete er erfolgreich den kontinuierlichen Aufbau der Marke auf internationaler Ebene.