Die Zielgruppen sollen die Claims wieder verstehen

Verschiedene Studien hatten für Wirbel gesorgt und die mangelnde Verständlichkeit englischer Claims in der deutschen Werbung nachgewiesen. Jetzt scheinen die Werbungstreibenden und Agenturen zu reagieren.

Acht der zwölf vom Kölner Namefinder Endmark untersuchten Claims klingen inzwischen deutsch statt englisch: McDonald’s wechselte von „Every time a good time“ zu „Ich liebe es“. Bei Lufthansa heißt es zukünftig nicht mehr „There’s no better way to fly“, sondern „Alles für diesen Moment“. Bei Douglas findet man neuerdings mehr als nur wieder raus, der Claim „Come in and find out“ wurde zu „Douglas macht das Leben schöner“. SAT.1 ist nun nicht mehr „Powered by Emotion“, sondern „zeigt’s allen“. Bei Esso besinnt man sich nach „We are drivers too“ auf alte Werte: „Packen wir’s an“.

Der Audi TT ist jetzt nicht mehr „Driven by instinct“, sondern einfach „Pur und faszinierend“. Die Chancen, eine Fahrt in einem Auto von Mitsubishi zu überleben, stehen mit dem Nachfolger von „Drive Alive“ besser: „Heute. Morgen. Übermorgen“ lässt auf eine Zukunft hoffen. Beim Energieriesen RWE kommt nach „One Group. Multi Utilities“ ab sofort „Alles aus einer Hand“. Lediglich beim urdeutschen Unternehmen Siemens mobile bleibt man auch mit einem neuen Claim der englischen Sprache treu: Statt „be inspired“ heißt es dort nun „designed for life“.

Auch wenn sich nicht behaupten lässt, dass diese Änderungen in einem ursächlichen Zusammenhang mit der Studie stehen – ein Trend in Richtung deutscher Sprache ist auszumachen. Die Ausgangsthese der Endmark-Studie gründete auf der Erkenntnis, dass sich berühmte Claims meist der deutschen Sprache bedienen. Die Initiatoren der Studie nennen hier als Beispiel „Haribo macht Kinder froh“, „nichts ist unmöglich“, „nicht immer, aber immer öfter“ oder „Wohnst du noch – oder lebst du schon?“.

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