Die Unsicherheit vor den Wahlen schadet dem Konsumklima

Dass der private Konsum in Deutschland nicht anspringt, hat überwiegend politische Gründe: Die Verbrauchern zweifeln an der politischen Stabilität und der Zukunftsfähigkeit des Landes. Für seine vierteljährliche Verbraucherumfrage befragte der Verband der deutschen Media-Agenturen OMG gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut Enigma GfK 1000 repräsentativ ausgewählte Bundesbürger.

Dabei zeigt sich, dass die Kennzahlen über die Stimmung der Verbraucher erfreulich konstant bleiben. Beispiele: 63 Prozent der Befragten bezeichnen ihre persönliche wirtschaftliche Lage als „positiv“; im April waren es 64 Prozent – eine wesentliche Verschlechterung ist also nicht zu erkennen. Auch die Bereitschaft der Verbraucher, sich von Werbung inspirieren zu lassen und hochwertige Markenartikel zu gehobenen Preisen zu kaufen, ist unverändert hoch: Der OMG Markentreue-Index liegt derzeit bei 2,8 Punkten und ist damit seit Monaten praktisch unverändert.

Das Urlaubsverhalten der Bundesbürger beweist, dass die Lust am Konsum im Prinzip vorhanden ist: 51 Prozent der Befragten geben an, dass sie 2005 eine oder mehrere Urlaubsreisen planen oder bereits angetreten haben. 50 Prozent der Reisenden wollen dabei genau so viel Geld ausgeben wie in den vergangenen Jahren, 22 Prozent legen sogar mehr Geld in die Reisekasse.

Obwohl fast zwei Drittel ihre eigene wirtschaftliche Lage positiv sehen, bewerten so nur 14 Prozent die gesamtwirtschaftliche Lage. Wie die Forscher erklären, hat sich dieser Wert weiter verschlechtert: Anfang 2005 waren 19 Prozent der Bürger optimistisch, im April noch 16 Prozent. Die politischen Debatten rund um die Neuwahl des Bundestages führen nicht zu einer Aufbruch unter den Verbrauchern, sie vertiefen die Unsicherheit, folgert Michael Bohn, Vorsitzender des Verbandes der deutschen Media-Agenturen (OMG).

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