Die Konjunktur bremst westliche Werbemärkte und beflügelt das Internet

Wenn auch leicht gebremst, werden die Werbeinvestitionen in Westeuropa bis 2010 weiter zunehmen. Grund ist der weiterhin anhaltende Boom des Werbemedium Internet. Das geht aus dem vierteljährlichen Forecast der Agentur ZenithOptimedia hervor.

Danach entwickeln sich die Werbemärkte in Westeuropa und Nordamerika durch die Auswirkungen der Kreditkrise und die anziehenden Energie- und Rohstoffpreise weiterhin gebremst. Wie die Mediaagenturgruppe in ihrer aktuellen Studie „Advertising Expenditure Forecast“ prognostiziert, werden in Westeuropa die Ausgaben in Werbung dieses Jahr um 3,7 Prozent steigen. Im März prognostizierte das Unternehmen noch ein Plus von 3,9 Prozent.

„Die Werbeinvestitionen in Nordamerika klettern im laufenden Jahr um 3,5 Prozent, zwei Prozentpunkte weniger als im März angenommen“, heißt es in dem Bericht. Der weltweite Werbemarkt entwickele sich 2008 mit 6,6 Prozent etwas stärker als im März mit 6,5 Prozent prognostiziert, maßgeblich beeinflusst durch das überdurchschnittlich starke Wachstum sich entwickelnder Märkte wie China und Russland.

Wie die Mediaexperten beobachten, werden die Werbeinvestitionen in Westeuropa bis 2010, wenn auch leicht gebremst, zunehmen. Grund ist der weiterhin anhaltende Boom des Werbemedium Internet. ZenithOptimedia geht davon aus, dass der westeuropäischen Werbeinvestitionen 2009 insgesamt um 4,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr wachsen (2010: 4,6 Prozent).

„In Deutschland rechnen wir mit einem Anstieg der Werbeinvestitionen in das Internet bis 2010 um über 30 Prozent – damit sind die Wachstumsraten hier höher als bei allen anderen Medien“, erklärt Michael Bohn, CEO des Unternehmens. Das größte Zukunftspotenzial sieht der Experte insbesondere bei Video-Ads und andere Bewegtbildwerbeformen. Mit ihnen könnten Werbungtreibende Konsumenten besonders emotional erreichen. Bohn: „Wir beobachten, dass diese Werbeformen jetzt auch verstärkt von Kunden aus dem FMCG-Bereich eingesetzt werden, die sich bislang im Internet zurückgehalten und hauptsächlich im TV geworben haben.“

Wie Bohn beobachtet, setzen Unternehmen zunehmend auf Maßnahmen, die einen messbaren Return on Investment (ROI) liefern und Zielgruppen durch Targeting besonders gut identifizieren. Bei Skyscraper, Gewinnspiel-Link oder Bewegtbild-Spot beispielsweise ließ sich ganz exakt ermitteln, wie viele Konsumenten erreicht werdeen und welche Maßnahme zum Kauf eines Produkts führen. Der Trend vieler Unternehmen, ihr Kommunikations-Budget zugunsten der digitalen Medien, umzuverteilen, werde so stark vorangetrieben.

Im laufenden Jahr werden dem Bericht zufolge 10,2 Prozent der weltweiten Werbespendings in das World Wide Web fließen. Ursprünglich war der Sprung über die 10-Prozent-Marke erst für 2009 prognostiziert. Bis 2010 soll das Internet dann einen weltweiten Marktanteil von 13,6 Prozent erreichen, während die Investitionen in alle anderen Medien – außer den Outdoor-Medien – sinken.

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