Die Hälfte der jüngeren Internetnutzer „folgt“ mindestens einer Marke

Die Homepage einer Marke oder eines Produktes war über Jahre die maßgebliche Quelle, um etwas Neues darüber zu erfahren. In Zeiten von Web 2.0 hat sich dies signifikant geändert – neben die reine Information ist das Teilen von Ansichten und Einsichten getreten. Ein Viertel der deutschen Internetnutzer informiert sich über soziale Netzwerke wie Facebook, Google+ und Twitter über Marken und Produkte, weltweit sind es ist es mehr als die Hälfte.

Die Ergebnisse entstammen einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Ipsos. Sie zeigen, dass Social Networking für digital Natives, die mit dem Internet aufgewachsen sind und es in ihren Alltag integriert haben, ganz selbstverständlich dazugehört: Vier von zehn Internetnutzern (43 Prozent) unter 35 Jahren in Deutschland informieren sich in dieser Form über Marken und Produkte, weltweit sind es sogar zwei Drittel. Je älter die Personen sind, umso seltener nutzen sie soziale Netzwerke für Informationen (35 bis 49 Jahre: Deutschland 22 Prozent, weltweit 53 Prozent, 50 bis 64 Jahre: Deutschland 14 Prozent, weltweit 40 Prozent). Für Unternehmen gibt es somit noch viel Potenzial, ihre Präsenz in sozialen Netzwerken so auszugestalten, dass das Interesse aller Verbraucher gewonnen wird.

Social Networking auch für Unternehmen immer wichtiger

Die Befürchtungen von Unternehmen, dass die Konsumenten Social Networking gar nicht nutzen würden, haben sich nicht bestätigt: Ein Viertel (24 Prozent) der Internetnutzer in Deutschland gibt derzeit an, regelmäßig Unternehmensseiten in sozialen Netzwerken zu besuchen, weltweit sind es 45 Prozent. Die Gründe dafür sind vielfältig: Rabattaktionen, Produktbeschreibungen, Austausch und Informationen über die Nutzung sowie eigene Meinungen oder Einstellungen zu einem Produkt veröffentlichen. Immer mehr Menschen fühlen sich bestimmten Marken und Produkten gegenüber verbunden und betrachten sie gewissermaßen als „Freunde“. Für Unternehmen ist es daher wichtig, über die Marken immer wieder relevante Inhalte zu posten, um die Anhängerschaft bei Laune zu halten. In Deutschland sind es vor allem die jungen Konsumenten unter 35 Jahren (35 Prozent) und Männer (26 Prozent), die Social Networking-Seiten regelmäßig besuchen.

Engagement statt Information

In Deutschland folgen 43 Prozent der jungen Internetnutzer unter 35 Jahren ihren Marken aktiv, das heisst, sie „liken“ zum Beispiel Marken, teilen Posts, Bilder und Inhalte, kommentieren Aktionen in sozialen Netzwerken und sprechen Weiterempfehlungen aus. Weltweit ist mehr als die Hälfte (55 Prozent) der unter 35-Jährigen auf diese Weise im Netz unterwegs. Auch hier lässt das Engagement nach, je älter die Nutzer werden: Während global betrachtet 27 Prozent der Menschen zwischen 50 und 64 Jahren Informationen über Produkte und Marken posten oder tweeten, sind es in Deutschland nur noch zwölf Prozent. Insgesamt folgen in Deutschland 27 Prozent der Internetnutzer den Marken oder Produkten aktiv, denen sie sich verbunden fühlen. Weltweit sind es 44 Prozent.

Posten mit Verstand

Für die Follower von Marken oder Produkten ist der gepostete Inhalt keinesfalls egal. So verstärken lustige oder interessante Posts für rund ein Viertel der deutschen Internetnutzer, die mindestens einer Marke in sozialen Netzwerken folgen, ihre Verbundenheit zu der Marke. Weltweit ist es ein Drittel (34 Prozent). Derartige Verbreitung von Informationen hilft dabei, dass sich die Konsumenten in sozialen Netzwerken für die Marke engagieren und auf der Suche nach Neuigkeiten regelmäßig wiederkommen. Die Konsumenten wollen also Relevanz und keine Flut von Posts, die sie nicht interessiert.

Potenzial in Deutschland noch nicht ausgeschöpft

In Deutschland steht die Entwicklung von Social Networking für Marken und Produkte noch am Anfang, der Großteil der Verbraucher nutzt diese Quelle noch nicht, um sich zu informieren. Das Schlusslicht in Europa ist jedoch Frankreich, hier ist die Nutzung noch geringer. Konsumenten in der Türkei dagegen gehen ganz selbstverständlich mit sozialen Netzwerken in Verbindung mit Marken und Produkten um, weltweit ist es die Bevölkerung in Indien und Indonesien. Für Unternehmen sollte es das Ziel sein, die Verbraucher über die sozialen Netzwerke zu involvieren, ihnen eine Stimme zu geben und relevanten Inhalt zu generieren, der bei der Zielgruppe auch ankommt und gewünscht ist.