Dialogmarketingbranche erklärt Rezession 2010 für beendet

Die Wirtschaftskrise hat die Dialogmarketingbranche im gesamten deutschsprachigen Raum, aber vor allem in Deutschland 2009 hart getroffen. Während für das vergangene Jahr mehr als 40 Prozent aller befragten Dialogmarketinganwender und -Dienstleister in Deutschland, Österreich und der Schweiz (D-A-CH) einen Umsatzrückgang meldeten, gehen für das laufende Jahr jedoch 80 Prozent für ihr Unternehmen von einer zufriedenstellenden Umsatzentwicklung aus. Dies zeigt das vom Deutschen Dialogmarketing Verband (DDV), dem Schweizer Direktmarketing Verband und dem Dialog Marketing Verband Österreich erhobene „D-A-CH-Konjunkturbarometer 2009“.

2009 hätten weit mehr der insgesamt 196 Mitglieder befragten DDV-Mitglieder für ihr eigenes Unternehmen einen gesunkenen Umsatz (40,5 Prozent) angegeben als einen gestiegenen (28 Prozent). „Die Krise hat die deutschen Unternehmen stark gebeutelt. Dazu hat neben der Finanz- und Wirtschaftskrise sicherlich auch die anhaltende Sorge und Unsicherheit um eine Einschränkung des Marktes durch die im September 2009 beschlossene Datenschutznovelle einen entscheidenden Teil beigetragen“, sagt Dieter Weng, Präsident des DDV. Viele Auftraggeber hätten zunächst ihre Budgets aufgrund der Rechtsunsicherheit des teilweise sehr erklärungsbedürftigen neuen Gesetzes auf Eis gelegt. Auch die Geschäftsentwicklung der gesamten Dialogmarketingbranche in Deutschland 2009 wurde negativ beurteilt (weniger zufriedenstellend: 55 Prozent, gar nicht zufriedenstellend: 14 Prozent).

Nach Auffassung der Befragten dürfte das „Tal der Tränen“ aber bereits im Laufe dieses Jahres durchschritten sein. Denn die Prognose über das Geschäftsjahr 2010 falle deutlich positiver als die Umsatzentwicklung 2009 aus. Beispielsweise gingen 76 Prozent der DDV-Mitglieder für das eigene Unternehmen in den nächsten Monaten von einer zufriedenstellenden Entwicklung aus. Bei der Branchenprognose seien die Befragten allerdings deutlich vorsichtiger. Mit 53 Prozent glaube gerade mal eine knappe Mehrheit an eine zufriedenstellenden Entwicklung. Das Vertrauen in die allgemeine Wirtschaftslage sei allerdings weit höher als noch Anfang vergangenen Jahres. So rechne ein knappes Drittel der DDV-Mitglieder damit, dass die Investitionen in Dialogmarketing in diesem Jahr wieder leicht ansteigen werden. Der Mehrheit zufolge gibt es jedoch eine Stagnation der Investitionen.

Erstmals seien im Konjunkturbarometer auch die direkten und indirekten Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die bereitgestellten Dialogmarketingbudgets thematisiert worden. Bei der Frage, ob durch die Wirtschaftskrise 2009 eine Verschiebung der Marketingbudgets von der Klassik hin zum Dialogmarketing stattgefunden hat, scheiden sich in der D-A-CH-Region die Geister: Während 43 Prozent eine solche Verschiebung feststellten, sähen 57 Prozent kaum eine beziehungsweise keine Verschiebung. Demgegenüber meinten 19 Prozent, dass die Dialogmarketingbudgets aufgrund der Krise erheblich reduziert wurden und glaubten 56 Prozent, dass diese eher reduziert wurden. Von einer Erhöhung gehen hingegen gerade einmal sieben Prozent aus. Das bedeute, dass nicht nur die Klassik, sondern auch das Dialogmarketing Federn habe lassen müssen. Zudem hätten Auftraggeber sich bei der Wirtschaftskrise 2009 nicht auf eine Verschiebung der Budgets von der „teuren“ breit streuenden Klassik ins preisgünstigere und zielgruppengenaue Dialogmarketing verlegt, sondern Budgets radikal gestrichen.

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