Deutsche misstrauen Markenversprechen

Welches Vertrauen haben die Bundesbürger in Marken? Führt die Professionalisierung des Marketings und der Markenführung auch zu einer glaubwürdigeren Wahrnehmung durch die Konsumenten? Eine Umfrage der HHL Leipzig Graduate School of Management und des Marktforschungsinstituts TNS Infratest kommt aus Sicht der Unternehmen zu einem wenig euphorisch stimmenden Ergebnis: Nur 23 Prozent der Bundesbürger vertrauen den Markenversprechen und 79 Prozent sehen sie als reine Werbemaßnahme an. Die These „Markenversprechen werden von Unternehmen gezielt eingesetzt, um einen höheren Preis zu erzielen“ bestätigen 83 Prozent der mehr als 1 000 befragten Deutschen. Nur 32 Prozent empfinden Markenversprechen als Entscheidungshilfe bei der Vielfalt von Angeboten.

Im Osten Deutschlands werden Markenversprechen noch kritischer eingeschätzt als in den westlichen Bundesländern. Diese Ergebnisse werten die Studienverantwortlichen als besorgniserregend für die Markenhersteller. Denn gerade im Markenversprechen würden jene Produkt- und Serviceeigenschaften zum Ausdruck gebracht, die für eine vertrauensvolle Kundenbeziehung wichtig sind. Die Studie ist zur internationalen Konferenz „Marketing für das 21. Jahrhundert“ erschienen. Sie wurde gestern von der HHL aus Anlass ihres zwanzigjährigen Bestehens nach der Wiedergründung im Jahr 1992 ausgerichtet. Diskutiert wurde auch über die beiden Spannungsfelder für das internationale Marketing: Nachhaltigkeit und globale Wachstumsmärkte.

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