Deutsche besorgt wegen sozialer Ungleichheit

Fast jeder zweite Deutsche empfindet Armut und soziale Ungleichheit als eines der größten Probleme in unserem Land. Auf den Plätzen 2 und 3 rangieren die Arbeitslosigkeit und die Gesundheitsversorgung, etwa jeder dritte Befragte sieht auch bei diesen beiden Themen Probleme. Nach der kürzlich von dem Marktforschungsunternehmen Ipsos in 24 Ländern durchgeführten Studie „Global@dvisor“ steht im weltweiten Durchschnitt der etwa 19 000 Befragten die Sorge um Arbeitslosigkeit ganz oben. Allein in den aufstrebenden Schwellenländern Brasilien und Indien mache man sich kaum Sorgen um den Job.

32 Prozent der Deutschen bezeichneten die Gesundheitsversorgung in ihrem Land als einen der drei besorgniserregendsten Bereiche, weltweit sei dies nur etwa jeder Vierte (24 Prozent). Ebenfalls über dem internationalen Durchschnitt lägen die Nennungen in Australien (40 Prozent), Brasilien (63 Prozent), Kanada (46 Prozent), China (40 Prozent), Polen (53 Prozent) und den USA (38 Prozent). Um Gewalt und Verbrechen im eigenen Land sorgt sich der Studie „Global@dvisor“ zufolge jeder vierte Deutsche (26 Prozent), jeder Fünfte (20 Prozent) befürchte Korruption und finanzielle oder und politische Skandale. Weltweit würden dagegen sogar jeden Dritten diese Probleme umtreiben. Ein wesentliches Problem in der Korruption, die im eigenen Land herrscht, sähen die Menschen in Südkorea (48 Prozent), Russland (52 Prozent), Südafrika (56 Prozent) Ungarn (58 Prozent), Indien (65 Prozent) und Indonesien (72 Prozent). In Mexiko (63 Prozent), Argentinien (70 Prozent) und Südafrika (72 Prozent) werde das Gewaltproblem gleich an erster Stelle genannt.

Während Verbrechen und Gewalt von den Deutschen und Befragten in 13 weiteren Ländern mit Sorge gesehen würden, spiele die Besorgnis um das Thema Terrorismus mit weltweit elf Prozent Nennungen eine untergeordnete Rolle. Große Ausnahmen bildeten dabei allerdings die Türkei mit 56 Prozent Besorgten und Indien mit 42 Prozent. In Deutschland hätten zwölf Prozent der Befragten Terrorismus als großes Problem angesehen. „Laufen die Dinge in die richtige Richtung oder bewegen sie sich auf der falschen Spur?“, wollten die Markt- und Sozialforscher von Ipsos weiter wissen. In etwa gleichauf mit Argentinien (33 Prozent), der Türkei (33 Prozent) und den USA (32 Prozent) sehe nur knapp jeder dritte Deutsche (30 Prozent) die Dinge in seinem Land in die richtige Richtung laufen. Am stärksten überzeugt von ihrem Land seien in dieser Beziehung die Bewohner Chinas (71 Prozent) und Saudi Arabiens (70 Prozent). Schlusslichter bildeten neben Japan vier europäische Länder: Über 80 Prozent der Spanier, Belgier, Franzosen und Italiener seien der Ansicht, die Dinge in ihrem Land bewegten sich auf der falschen Spur.

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