Deutsche Bank will Springer-Aktien von Kirch

Laut einem Bericht des "Handelsblatt" will sich die Deutsche Bank doch am Verkauf des von Leo Kirch gehaltenen 40-Prozent-Anteils am Axel Springer Verlag beteiligen.

Das Mandat zur Verwertung dieser Aktien hatte die Commerzbank erhalten, die zusammen mit drei Partnern den Springer-Anteil um eine Mrd. Euro übernehmen und in drei Jahren an die Börse bringen will.
Sollte die Deutsche Bank tatsächlich als vierter Partner einsteigen, würde sie dem Handelsblatt zufolge ebenso wie die Dresdner Bank 20 bis 25 Prozent dieses Springer-Anteils übernehmen. 35 bis 40 Prozent würden an die Commerzbank, zehn bis 15 Prozent an die Bayerische Landesbank und weitere zehn Prozent an die Verlegerwitwe Friede Springer gehen, die sich damit die Mehrheit am Frankfurter Verlagshaus abgesichert hat.

Leo Kirch und die Deutsche Bank stehen seit der Insolvenz des Medienimperiums auf Kriegsfuß: Erst am vergangenen Freitag reichte der Medienmogul beim Landgericht Frankfurt eine Strafanzeige und Strafanträge gegen den scheidenden Deutschen-Bank-Chef Rolf Breuer ein, berichtete der „Spiegel“. Die Vorwürfe lauten auf Kreditverleumdung, Verrats von Geschäftsgeheimnissen und unbefugte Angaben über Millionenkredite. Breuer hatte sich in einem Fernsehinterview für „Bloomberg TV“ am 4. Februar über die Finanzlage Kirchs und das finanzielle Engagement der Deutschen Bank geäußert.

Breuer habe unbefugt Sonderwissen weitergegeben, argumentieren Kirchs Anwälte, und „das Gerücht einer Kreditunfähigkeit öffentlich aufgebaut, um die wirtschaftliche Lage der Deutschen Bank AG – die durch ihr Kreditengagement bei der KirchGruppe sogar nach eigenen Angaben ungefährdet war – zu verbessern und damit zugleich die Kirch-Gruppe in ihrem Ansehen und ihrem Kredit zu schädigen“. Die Angaben des Deutsche-Bank-Chefs seien zudem unwahr gewesen. (pte.at)

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