Der Zuschauer als Regisseur: Netflix will filmisches Storytelling revolutionieren

Happy End oder tragischer Ausgang? Netflix stellt die Zuschauer vor die Wahl und arbeitet an einer Technologie, die es den Zuschauern ermöglicht, über die Handlungsverläufe von Serien und Filmen zu entscheiden. Somit hätten die Zuschauer die Macht über die Schicksale der Protagonisten.

Wenn es nach Netflix geht, dürfen Zuschauer bald selbst entscheiden, ob sie glückliche oder dramatische Enden, viele Explosionen oder eher seichte Unterhaltung sehen wollen. Denn wie die britische Boulevardzeitung Daily Mail berichtet, tüftelt der Streaming-Dienst an Lösungen, interaktiv Handlungsverläufe bestimmen zu können. Hierfür sollen die Film- und Serienproduzenten eine Auswahl an alternativen Film-Sequenzen drehen.

Verzweigte Narrative

Gegenüber der Daily Mail meint eine nicht namentlich genannte Quelle: „Wir arbeiten an verzweigten Erzählungen, damit du während des Zuschauens Entscheidungen treffen kannst.“ Somit würden zwar allen Zuschauern dieselben Inhalte zur Verfügung gestellt, doch bei jedem schlage die Story eine ganz persönliche Route ein. Theoretisch könnten die Zuschauer auch in einer Endlosschleife landen, je nach dem, wie sie die einzelnen Handlungsabschnitte miteinander verknüpfen.

It is almost random – you could go through a story in incredibly weird ways,’ the source said. ‘I can’t imagine what the story will be like but it’s highly fragmented.’

Kindershow als Testobjekt

Netflix werde einen ersten Test mit einer Abenteuer-Show für Kinder fahren, bei der Kinder ihr ganz eigenes Abenteuer erleben. Sollte dies von Erfolg gekrönt sein, werde Netflix das Format auch für im Erwachsenenprogramm anbieten – ob ausschließlich für neue Serien oder auch für alte, darüber konnte die Quelle laut Daily Mail keine Aussage treffen. Netflix-Präsident Reed Hastings bestätigte bereits, dass das Unternehmen an interaktiven Shows arbeite: „Sobald du einmal Interaktivität  hast, kannst du alles ausprobieren.“