Der US Anzeigen- und Werbemarkt tendiert zum Internet

Das Internet nagt zunehmend an den Werbeumsätzen der US-Tageszeitungen. Wie das Branchenportal AdAge.com berichtet, sieht das Consultingunternehmen McKinsey & Co für US-Zeitungen die Gefahr, bis 2007 bis zu vier Milliarden Dollar oder rund neun Prozent der gesamten Werbeumsätze in Zeitungen an Online-Konkurrenten zu verlieren.

Grund dafür sei vor allem der Anzeigenmarkt, der zunehmend zu Online-Portalen wie Monster.com, Realestate.com oder Craiglist.com abwandert. Berichten der New York Times (NYT) zufolge nagt auch bei der Werbung das Internet an den Umsätzen der Printmedien. Der Kern des Problems sei nicht der Wettbewerb, sondern der Preisverfall am Anzeigenmarkt, den die Online-Konkurrenten verursachen, erklärt Luis Ubinas von McKinsey. Zudem ziehe der Online-Bereich das ganze Wachstum im Anzeigenmarkt auf sich.

Sollte dieser Trend anhalten und auch auf den Anzeigenmarkt für Autos und Immobilien übergreifen, befürchten die Berater bis 2007 massive Umsatzeinbußen. Noch sei es aber nicht zu spät, gegenzusteuern. Als Beispiele nennt der McKinsey-Analyst Jochen Heck attraktiven Content im Umfeld der Anzeigen, vereinfachte Prozesse bei der Anzeigenbuchung sowie ein besseres Verständnis für lokale Märkte.

Auch bei der Werbung sieht die NYT einen Trend in Richtung Internet. Vor allem nationale Tageszeitungen in den USA würden unter der Abwanderung der Werbeumsätze zu Online-Medien leiden. Lokale und regionale Zeitungen kämen mit der Online-Konkurrenz besser zurecht. So seien die Printwerbeumsätze bei Dow Jones, Herausgeber des Wall Street Journal, im ersten Quartal 2005 im Vergleich zum Vorjahr um 10,8 Prozent gesunken. Auch die NYT Company kann nur auf eine magere Steigerung der Werbeumsätze um 0,8 Prozent (im ersten Quartal, einschließlich Online-Umsätze) verweisen. Kleine und mittlere Regionalzeitungen legten stärker zu. pte

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