Der Internetumsatz hängt von Katalog und Webauftritt ab

Der deutsche Versandhandel konnte im laufenden Jahr Waren im Gesamtwert von rund zehn Milliarden Euro absetzen, soviel wie noch nie. Dies geht aus einer TNS Infratest-Studie hervor. Das Umsatzplus gegenüber dem Vorjahr liegt bei 35 Prozent.

„Die Ergebnisse der Studie belegen, dass von 24 000 befragten Konsumenten in Deutschland schon fast jede zweite Bestellung online eingeht“, erklärt Dorothee Hoffmann, Pressesprecherin des Bundesverbands des Deutschen Versandhandels (bvh), der die Studie in Auftrag gab. Im laufenden Jahr seien bereits rund 44 Prozent aller Bestellungen von Bekleidung, Heimtierbedarf, Möbel, Unterhaltungselektronik und Wein online eingegangen.

Dabei erzielten vor allem diejenigen Unternehmen den meisten Umsatz, die ihre Artikel sowohl klassisch per traditionellem Katalog, als auch via Internet vertreiben. „In dieser Hinsicht geht das eine nicht ohne das andere“, resümiert Hoffmann. Auch Thomas Lipke, Vorsitzender des Ausschusses Globetrotter Ausrüstung Denart und Lechhart, sieht in dem Katalog den ersten Impulsgeber und einen „unverzichtbaren Angebotsträger für die Branche“. Der Internetumsatz von 3,95 Milliarden Euro bestätige diese Strategie. Fast 40 Prozent des gesamten deutschen Onlinevolumens im Einzelhandel falle auf diese Unternehmen. Reine Internethändler, die keine herkömmlichen Vertriebsmechanismen betrieben, folgten an zweiter Stelle mit 2,5 Milliarden.

Nach Warengruppen betrachtet gibt ein Großteil der Deutschen am meisten Geld im Internet für Bekleidung, Textilien und Schuhe aus (2,8 Milliarden Euro.), gefolgt von Büchern, CDs und DVDs mit 1,8 Milliarden Euro und Unterhaltungselektronik mit 1,2 Milliarden Euro. Die Studie weist auch aus, dass mittlerweile schon 27,1 Millionen Deutsche per Internet einkaufen. Davon sind knapp 52 Prozent Männer und 48 Prozent Frauen. Was das Alter betrifft, dominieren Jugendliche und junge Kunden (72 Prozent der 14-29-Jährigen). Je älter die Kundschaft, desto geringer wird der Anteil am Online-Geschäft (65 Prozent bei 30-39-Jährigen; 52 Prozent bei 40-49-Jährigen).

Vor dem Hintergrund einer wachsenden Beliebtheit für Online-Transaktionen über Waren könnten Einzelhändler – damit rechnet bvh – bis 2010 rund die Hälfte aller Versandumsätze online erzielen. pte

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