Das Web zieht erstmals mit dem Fernsehen gleich

Das Internet hat in den vergangenen fünf Jahren eine rasante Aufholjagd auf das Fernsehen hingelegt. Die US-Konsumenten nutzen es mittlerweile in gleichem Ausmaß wie das bisher beliebteste Medium, wie Forrester Research aufzeigt. Besonders der Vormarsch des Mobile Webs hat den Trend beschleunigt. Ein Ende der Wachstumsfahrt ist vorerst nicht in Sicht, womit das Fernsehen bald endgültig als Top-Medium abgelöst werden könnte. In Europa blieben die Konsumenten ihrem TV-Gerät zumindest im Vorjahr aber noch treu.

Der Fernsehkonsum ist im Jahr 2009 in 27 von 38 europäischen Ländern gestiegen. TV ist damit das Lieblingsmedium der Europäer geblieben, teilt die RTL-Tochter IP Deutschland mit. Den Angaben nach hat die durchschnittliche Sehdauer gegenüber 2008 um fünf auf 232 Minuten pro Person und Tag zugelegt. Die neuen Kanäle Internet und Mobiltelefon nutzen die Sender dabei sogar als zusätzliche zeit- und ortsunabhängige Verbreitungsmöglichkeiten.

Anders als das Web verzeichnet der vergleichsweise gesättigte Fernsehmarkt bei der Mediennutzung jedoch relativ geringe Wachstumsraten. Seit 2005 stagniert die Verwendungsdauer des TV-Geräts unter den US-Konsumenten teilweise und hat insgesamt nur um fünf Prozent zugenommen. Demgegenüber verbringen die Nutzer 121 Prozent mehr Zeit mit dem Internet als noch vor fünf Jahren. Bei durchschnittlich 13 Stunden wöchentlich treffen das traditionelle Broadcast-TV und die Web-Nutzung laut Forrester nun erstmals aufeinander.

Einen wesentlichen Beitrag zu dem deutlichen Anstieg der online verbrachten Zeit leistete neben dem mobilen Internet vornehmlich der Durchbruch von sozialen Netzwerken wie Facebook. Über die jüngeren User zwischen 18 und 30 Jahren hinaus widmet seit 2010 auch die Generation der 31- bis 44-Jährigen dem Web gleich viel oder gar mehr Zeit als dem Fernsehen. pte

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