Coty schnuppert an Avon

Die Avon-Beraterinnen - im Bild ein historisches Werbemotiv - werden umworben, berichtet "Die Welt" online, und meint damit genauer den Avon-Konzern, der weltweit sechs Millionen Beraterinnen zu seinem Vertriebsnetz zählt. Der Parfümkonzern Coty, der als Hersteller von bekannten Düften wie Davidoff, Lancaster, Joop und Calvin Klein Erfolg hatte, wolle den New Yorker Avon-Konzern übernehmen. Das habe den Avon-Kurs sprunghaft um 18 Prozent steigen lassen. Coty wolle vermutlich die Gunst der Stunde nutzen. Denn Avon stecke seit einiger Zeit in Schwierigkeiten. Der Gewinn schrumpfe seit Jahren, vor allem im Heimatmarkt Nordamerika und in Europa hätten sich viele Kundinnen abgewandt.

Zudem sehe sich Avon in China mit Bestechungsvorwürfen konfrontiert. Die seit 13 Jahren amtierende Konzernchefin Andrea Jung ziehe sich auf den Posten der Verwaltungsratschefin zurück. Doch noch gebe es keinen Nachfolger. All dies habe den Aktienkurs in den vergangenen Monaten absacken lassen, so „Die Welt“.

Das Übernahmeangebot habe die Aktie nun zu neuem Leben erweckt. Allerdings ziere sich das Avon-Management noch. Die Führung des Schönheitskonzerns wies das Angebot als zu niedrig zurück, weil es nicht „den wahren Wert des Unternehmens“ reflektiere, heißt es in dem Bericht. Das wiederum habe bei Coty Verwunderung hervorgerufen mit folgenden Echo: Über das Angebot solle man erst einmal reden.

Der Autor rät zu einer „Übernahmeparty“, um die Vorteile des Zusammenschlusses darzulegen, und spielt damit auf die „Avon-Partys“ an. Normalerweise sind es die Avon-Beraterinnen, die Kunden auf solchen Veranstaltungen von den Kosmetikprodukten überzeugen wollen.

www.avon.de