Burger King kündigt größtem Franchisenehmer Yi-Ko-Holding

Krisenmanagement bei Burger King: Die Fast-Food-Kette kündigt dem Franchisenehmer Yi-ko Holding. 89 Restaurants und 3000 Mitarbeiter stehen damit vor einer ungewissen Zukunft. Deutschland-Chef Andreas Bork erklärt den Kunden per Video, warum.
Krisenkommunikation: Andreas Bork erklärt per Video, warum sich Burger King vom Franchisenehmer Yi-Ko getrennt hat

„Breaking News“ titelt Burger King Deutschland am 19. November einen Beitrag auf ihrer Facebook-Seite. Es ist ein Video des Geschäftsführers Andreas Bork. „Ich möchte euch heute darüber informieren, dass die Burger King Europe mit sofortiger Wirkung die Franchise-Verträge für alle 89 Restaurants, die von der Yi-Ko-Holding betrieben werden gekündigt hat. Der Betrieb in den übrigen 600 Restaurants, die von anderen Franchisenehmern betrieben werden, geht unverändert weiter.“

Es ist nicht das erste Mal, dass der Deutschland-Chef vor die Kamera tritt. Bereits im Mai entschuldigte er sich persönlich per Video für die Qualitätsmängel in mehreren Franchise-Filialen. Reporter unter Leitung des Investigativ-Journalists Günther Wallraff hatten zuvor erhebliche Hygienemängel und miserable Arbeitsbedingungen in Restaurants der Franchise-Holding Yi Ko aufgedeckt. Seitdem läuft bei Burger King eine PR-Maschine rund, die das verloren gegangene Vertrauen der Kunden zurückgewinnen soll. Ganz nach dem Motto: „Es tut mir Leid – das kommt nie wieder vor“, setzte das Unternehmen dabei auf menschliche Reue und erhofft sich im Gegenzug die Nachsicht der Kunden.

Grund für die aktuelle Mitteilungen sind Nachrecherchen des RTL-Reporterteams. Wie der Sender berichtet, herrschte in den Yi-Ko-Fillialen erneut mangelnde Hygiene- und Arbeitsbedingungen: So erfolgten Gehaltszahlungen weiterhin verzögert, bei Krankheit manchmal garnicht. Zudem sei Yi-Ko aus dem Tarifverbund BdS (Bundesverband der Systemgastronomie) ausgestiegen – anders, als die restlichen Franchisenehmer von Burger King. Auch der ehemalige Geschäftsführer Yoldiz soll sich weiterhin ins Tagesgeschäft eingemischt haben, obwohl er bereits im Mai dieses Jahres zurückgetreten war.

Noch bevor das Wallraff-Team die Ergebnisse veröffentlichen konnte, kündigte Burger King nun dem Franchisenehmer. „Diese Entscheidung war schwierig aber notwendig“, sagt Bork in seinem Video an die Kunden.“Warum? Erstens: Die Yi-Ko hat wiederholt gegen die vertraglich vereinbarten Vertragsbedingungen für ihre 3000 Mitarbeiter verstoßen. Zweitens: Die fortgesetzte Missachtung der Burger King-Standards durch die Yi-Ko schädigt unsere Marke und gefährdet damit die Existenz der übrigen Franchisenehmer und die 25000 Arbeitsplätze von Burger King-Mitarbeitern in Deutschland.“

Wie Meedia berichtet, sei diese Entscheidung bereits seit längerer Zeit im Gespräch gewesen und nicht, wie vermutet werden könnte, erst getroffen worden, als ein neuer Skandal vor der Tür stand. “In der Wahrnehmung mag das vielleicht so aussehen. Richtig ist aber, dass wir an dem Thema seit einiger Zeit arbeiten. Sie können sich vorstellen, dass so eine weitreichende Entscheidung, 89 Restaurants zu kündigen, nicht über Nacht getroffen wird. So haben sich die Dinge überschnitten“, habe es seitens der Fast-Food-Kette geheißen.