Brandjacking Index ermittelt falsche Tablet-PCs

Markmonitor, Markenschutz-Dienstleister für Unternehmen, hat diesmal im so genannten Brandjacking Index speziell Tablet-PCs untersujcht. Danach wurden mehr als 23.000 Online-Verkaufsanzeigen aufgespürt, die Plagiate, mutmaßliche Fälschungen und Graumarktprodukte angeboten haben. Identifiziert wurden darüber hinaus mehr als 6.600 Fälle von Cybersquatting, die jährlich mehr als 75 Millionen Seitenaufrufe generieren.

Der Brandjacking Index ist das Ergebnis einer Analyse, bei der an einem einzigen Tag für führende Tablet-Computermarken in den Fokus gerückt wurden. Untersucht wurden die Inserate auf 23 Online-Marktplätzen für das B-to-B und B-to-C-Geschäft. Außerdem habe Markmonitor auf Alexa und auf Regierungsdaten für Domains zurückgegriffen, um Markenmissbrauch anhand von Domain-Namen zu ermitteln und den dadurch generierten Online-Traffic zu bemessen, berichtet compliancemagazin.de.

„Beim Online-Brandjacking wird genau darauf geachtet, was den Markt bewegt. Von besonderem Interesse sind dabei Markentrends. Wurden diese erst einmal erkannt, werden sie unverzüglich für die eigenen Zwecke missbraucht“, wird Frank Schulz zitiert, Sales Manager Central Europe bei MarkMonitor. „Angesichts des bevorstehenden Weihnachtsgeschäfts sollten sich Kunden vor diesen ‚Markenimitatoren’, die in der Masse der Angebote nicht immer leicht auszumachen sind, besonders in Acht nehmen. Ausgesprochen wachsam müssen aber vor allem auch die Markeninhaber selbst sein, um denjenigen, die sich auf ihre Kosten bereichern wollen, einen Strich durch die Rechnung zu machen.“

Das Online-Geschäft mit Tablet-Computern boomt. Mit Brandjacking wird entsprechend viel Geld gemacht, da vor allem auf Kunden abgezielt wird, die auf der Suche nach besonders günstigen Angeboten sind.

Knapp 20 Prozent der untersuchten Verkaufsanzeigen für Plagiate enthielten Markenbegriffe, die dafür sorgen sollen, dass der Artikel auch in den Ergebnislisten jener Kunden aufgeführt wird, die eigentlich nach echten Markenprodukten suchen. Bei mutmaßlichen Fälschungen hingegen kamen statt der Verwendung von Markenbegriffen häufig andere Taktiken zur Anwendung, um eine Verbindung zur rechtmäßigen Marke herzustellen. Dabei wird aber möglichst vermieden, dass das Angebot vom Markeneigner entlarvt wird und dieser Gegenmaßnahmen ergreift.

Zum Beispiel wurden die Anzeigen häufig mit Fotos von Markenerzeugnissen versehen, ohne die Marke explizit zu erwähnen; in manchen Fällen hatte man den Markennamen auch im Bild unkenntlich gemacht. Eine andere Strategie bestand darin, den Ausdruck „OEM“ zu verwenden, um zu suggerieren, dass der angebotene Tablet-Computer einem nicht autorisierten Produktionslauf eines rechtmäßigen Herstellers entstammt. Auf eine mögliche Fälschung ließ nicht selten auch der Zeitpunkt schließen, zu dem das Produkt verfügbar war. So boten 26 Großhändler möglicherweise gefälschte Tablet-PCs bis zu einem Monat vor der offiziellen Markteinführung an. Diese Tablet-Computer waren üblicherweise halb so teuer wie die Originalprodukte.

Im Gegensatz dazu boten auf den Graumarkt spezialisierte Händler echte Markenerzeugnisse an, die Preise der autorisierten Vertriebswege wurden aber überschritten. Im Durchschnitt wurden 15 Prozent auf den empfohlenen Verkaufspreis des Herstellers aufgeschlagen: In Absatzgebieten, in denen die offizielle Markteinführung des Produkts noch nicht erfolgt war, wurden in manchen Fällen sogar knapp 50 Prozent mehr verlangt.

„Das Internet bietet unmittelbare Einblicke in Trends, die beim Brandjacking geschickt ausgenutzt werden, um den Online-Traffic und die Einkünfte rechtmäßiger Marken anzuzapfen“, erklärt Schulz laut compliancemagazin.de: Die Markeneigner müssten diese ‚Konkurrenz im Hinterhalt‘ bekämpfen, um ihre Kunden, ihre Marketing-Investitionen und den Wert ihrer Marken zu schützen.

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