Bitcoin statt Euro: t3n zahlt Gehalt in digitaler Währung aus

Das Tech-Magazin t3n wagt ein Experiment: Als erster Arbeitgeber in Deutschland will das Unternehmen seinen Mitarbeitern einen Teil ihres Gehalts in Form von Bitcoins auszahlen.

Bitcoin ist eine digitale Währung, deren Wert sich durch Angebot und Nachfrage im Netz ermittelt. Der Kurs schwankt dadurch sehr stark. Trotzdem gibt es Geschäfte, die Bitcoins als Zahlungsmittel akzeptieren. So kann man bei Amazon damit digital einkaufen, aber auch im stationären Handel wie in Berlin-Kreuzberg, wo eine der höchsten Dichten an Läden herrscht, die Bitcoins akzeptieren. Die längste so genannte Bitcoin-Einkaufsmeile Europas liegt in Hannovers Stadtteil Linden. Dort akzeptieren die Kryptowährung vom Friseur bis hin zum Theater und Reisebüro.

Das Tech-Magazin t3n will seinen Mitarbeitern nun das nötige digitale Kleingeld geben, um in diesem System mitzuspielen. „Mit der Gehaltsauszahlung in Form von Bitcoin wollen wir einen zusätzlichen Weg schaffen, an die digitale Währung zu gelangen“, erklärt die Redaktion auf ihrer Website.

Wenn der Lohnkurs schwankt

t3n-Mitarbeiter müssen sich dafür auf der Plattform des Bitcoin-Startups PEY anmelden, mit der das Unternehmen kooperiert. Die Lohnabrechnung führt den festgelegten Bitcoin-Betrag auf und zieht ihn vom Nettolohn ab. Aktuell beträgt er 20 Euro pro Abrechnung. Je nach Kursentwicklung kann die Höhe der Bitcoin-Summe schwanken, räumt t3n ein – was die Mitarbeiter mit ihrem Kryptogehalt machen, liege aber letztlich in ihrer Verantwortung.

„Ich habe mir jetzt zum zweiten Mal 20 Euro meines Gehaltes als Bitcoin auszahlen lassen, weil mich die Technologie dahinter und ihre Einsatzmöglichkeiten interessieren“, berichtet Melanie Petersen aus der t3n-Service-Redaktion. „Bei der ersten Auszahlung hatte ich Glück, dass der Kurs rapide stieg, nach kurzer Zeit hatte ich Bitcoins im Wert von 25 Euro. Ich weiß allerdings, dass der Kurs auch fallen kann. Aber man kann es ja auch schnell ausgeben.“

Mitmachen statt nur beobachten

Eigenen Angaben zufolge testet das Unternehmen die Möglichkeit bereits seit November 2015 und rollt sie nun unternehmensweit aus. Grund sei das redaktionelle Interesse an neuen Technologien und ihrer Adaption durch Nutzer in den Alltag. „Mit Bitcoin als Währung entstehen gerade völlig neue Möglichkeiten, Dienste, Services und Startups – t3n will diese Entwicklung nicht nur aus der Beobachter-Rolle beschreiben, sondern selbst mitmischen“,erklärt t3n-Geschäftsführer Andreas Lenz. „Uns begeistert die Idee, Mitarbeitern über Bitcoin-Prämien etwas Gutes zu tun und sie gleichzeitig mit dem Thema in Kontakt zu bringen.“

(jwa)