Bezahlte Tweets soll es nur noch über eigenes Werbesystem geben

Twitter will Werbung in den Nutzer-Timelines in Zukunft nur noch sich selbst erlauben. Wie das Unternehmen bekannt gegeben hat, wurden die Richtlinien dahingehend überarbeitet, dass Dritte sowie Entwickler künftig keine Anzeigen mehr in die Streams der Nutzer integrieren dürfen. Davon seien in erster Linie Werbenetzwerke wie Ad.ly oder 140 Proof betroffen. Twitter-COO Dock Costolo begründet dies damit, dass das einzigartige Nutzungserlebnis des Microblogs erhalten werden soll.

Bezahlte Tweets würde Twitter künftig dem eigenen Werbesystem „Promoted Tweets“ vorbehalten. Der Suchanzeigen-Service startete Mitte April dieses Jahres. Twitter begründe den Schritt allerdings nicht nur damit, dass das „Nutzungserlebnis“ erhalten werden soll. Die Rede sei auch von Kosten – Sicherheit, User-Support, etc. – die das Unternehmen zu tragen habe, um das Werbesystem am Laufen zu halten. Diese Kosten wolle Twitter offensichtlich nicht für die fremden Werbenetzwerke übernehmen. Letztlich sei den Betreibern daran gelegen, die Werbetreibenden für den eigenen Dienst zu gewinnen.

Noch sei jedoch unklar, wie viel Geld „Promoted Tweets“ für das Unternehmen tatsächlich abwerfen wird. Branchenkenner stellten dem Werbesystem aber durchaus gute Erfolgschancen in Aussicht. „Ich glaube, dass es sich hier um ein erfolgversprechendes Modell handelt, weil es sehr sorgfältig gestartet wird und auf die Nutzerbedürfnisse Rücksicht nimmt“, meint Microblog-Experte Günter Exel. Die Herausforderung sei, die Werbung genau auf die Nutzerinteressen abzustimmen.

Gleichzeitig habe Twitter versichert, dass die Postings der Nutzer auch in Zukunft in deren „Besitz“ bleiben. Das bedeute, dass diese auch weiterhin zu Werbezwecken gekauft werden können. pte

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